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Grundversorgung: 24.000 Ukraine-Flüchtlinge in Wien

Rund 24.000 Geflüchtete aus der Ukraine befinden sich derzeit in Wien.
Rund 24.000 Geflüchtete aus der Ukraine befinden sich derzeit in Wien. ©APA/MARTIN HÖRMANDINGER (Symbolbild)
Rund 24.000 Geflüchtete aus der Ukraine befinden sich derzeit in Wien in der Grundversorgung.
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Der Großteil davon sind Frauen, der Anteil der Kinder beträgt 31 Prozent. Das teilten SPÖ und NEOS am Freitag mit. Eine Herausforderung stellt die Betreuung etwa im Schulbereich dar. 4.500 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine sind seit Ausbruch des Krieges in Klassen untergebracht worden. Wien hat vier Tage nach Beginn der russischen Invasion einen Krisenstab eingerichtet.

Grundversorgung: 24.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Wien

In dessen Rahmen wurde über koordinierte Hilfsmaßnahmen wie medizinische Versorgung, Unterbringung und Transport beraten. Anfangs wurde eine Sporthalle im 2. Bezirk als Erstanlaufstelle genutzt. Inzwischen wurde in einem ehemaligen Uni-Gebäude in der Althanstraße im 9. Bezirk ein Ankunftszentrum eingerichtet. Dort gibt es derzeit 350 bis 400 Besuche pro Woche, hieß es in der Aussendung. Im ebenfalls noch bestehenden Beratungszentrum im Austria Center werden gegenwärtig 20 bis 30 Beratungsgespräche pro Tag geführt.

180 Schulklassen für ukrainische Kinder bereitgestellt

Für ukrainische Kinder wurden zusätzlich 180 Schulklassen bereitgestellt. Darüber hinaus befinden sich mehr als 1.000 Kinder aus dem Land in einem städtischen oder privaten Kindergarten. Verwiesen wurde auch auf die Errichtung eines ukrainischen Bildungszentrums mit der Raiffeisen Centrobank, wo ukrainische Maturantinnen und Maturanten ihre Matura in Wien absolvieren können.

1.000 Plätze für Deutschförerung an Wiener Schulen angeboten

Im Sommer 2022 wurden zudem 1.000 Plätze für die Deutschförderung an Wiener Schulen angeboten. Zur Unterstützung wurden auch 74 Lehrpersonen seit Kriegsbeginn neu angestellt. Darunter waren Personen, die aus der Pension zurückgekehrt sind sowie Lehrerinnen bzw. Lehrer mit ukrainischer Muttersprache.

Wien zeigt sich seit dem ersten Tag solidarisch mit der Ukraine

SPÖ-Klubvorsitzender Josef Taucher verwies auch auf Initiativen im Land selbst: "Wien zeigt sich seit dem ersten Tag des russischen Angriffskrieges mit der Ukraine solidarisch und unterstützt das Land vor Ort mit Hilfslieferungen von notwendigen Gütern wie Einsatzfahrzeugen oder medizinischer Ausstattung." NEOS-Klubchefin Bettina Emmerling stellte in der Aussendung klar: "Wir werden nicht müde, den Menschen aus der Ukraine weiterhin zur Seite zu stehen."

Land Wien stehe fest an der Seite der Ukraine

Im Landtag wurde auch im Rahmen der Aktuellen Stunde (Titel: "Ein Jahr russischer Angriffskrieg - das Land Wien steht fest an der Seite der Ukraine") über das Thema diskutiert. NEOS-Europasprecherin Dolores Bakos würdigte zum Auftakt dabei die Wiener Hilfsmaßnahmen und hob hervor, dass die vergangenen 365 Tage für Ukrainerinnen und Ukrainer "nichts als Zerstörung, Leid, Tod" bedeutet hätten. Allein tausende Kinder seien getötet worden. Die Bevölkerung werde auf jede erdenkliche Weise malträtiert. Russland wünsche die komplette Unterwerfung der Ukraine im Rahmen seiner "neoimperialistischen Wahnvorstellungen".

FPÖ-Klubchef sprach von einem "traurigen Jahrestag"

FPÖ-Klubchef Maximilian Krauss sprach von einem "traurigen Jahrestag". Es handle sich um eine Tragödie für die unschuldigen Menschen in der Ukraine. Niemand stelle in Frage, dass man diesen Menschen helfen müsse. Österreich, so gab er zu bedenken, dürfe aber nicht den Fehler machen, die immerwährende Neutralität aufzugeben. Bekrittelt wurden auch Sanktionen, die nach Ansicht der FPÖ eine der Ursachen für die Teuerung sind.

Grünen-Chefin Pühringer verwies auf jüngste UN-Resolution

Grünen-Chefin Judith Pühringer verwies auf die jüngste UN-Resolution, die mit "überwältigender" Mehrheit verabschiedet und in der die Invasion verurteilt worden sei. "Unbegreiflich" sei diese immer noch. Allerdings habe die Gewalt gegen die Ukraine spätestens 2014 mit der Annexion der Krim begonnen. Die internationale Staatengemeinschaft habe dem nichts dagegengesetzt. Putin sei weiter hofiert worden, auch in Österreich. "Die Ergebnisse kennen und spüren wir alle." Die Teuerung sei eine Folge davon.

ÖVP-Abgeordneter begrüßte, dass Land Wien geschlossen hinter Ukraine stehe

Der ÖVP-Abgeordnete Markus Gstöttner begrüßte, dass der Wiener Landtag geschlossen an der Seite der Ukraine stehe. Man sei militärisch neutral, aber nicht politisch und nicht moralisch. Das Leid dort sei kaum vorstellbar. "Auch unsere politische Realität ist nachhaltig verändert worden." Es sei jedoch gelungen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. Man leide nicht wegen Sanktionen. Diese Aussagen seien "evident falsch". Es wäre einfacher, wenn man mit Russland in Frieden leben könnte, meinte Gstöttner. So lange der Aggressor die Aggression nicht beende, werde es aber keine Lösung geben.

Florianschütz von der SPÖ sprach von "verbrecherischem Krieg"

Für die SPÖ brandmarkte Peter Florianschütz den "verbrecherischen Krieg". Ein solches Verbrechen müsse auch geahndet werden. Sanktionen seien ein zum Teil notwendiger Akt solidarischer Politik mit Menschen, die angegriffen würden. Dass Wohlstand vernichtet werde, sei Schuld des Aggressors, nicht des Opfers. "Die Fortsetzung des Kriegs ist nicht wünschenswert, aber sie darf nicht um den Preis der Kapitulation erfolgen", zeige sich Florianschütz überzeugt. Auf die Leistungen, die Wien gesetzt habe, könne man Stolz sein.

(APA/Red)

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