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Grundig-Pleite bleibt Fall für Gericht

Symbolfoto |&copy APA
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Der Konkursverwalter und Anwalt Florian Gehmacher, der Strafanzeige wegen des Verdachts auf betrügerischen Bankrotts einbrachte, hat nun auch zwei Zivilklagen gegen den ehemaligen Mehrheitseigentümer Anton Kathrein sowie drei frühere deutsche Grundig-Manager nachgereicht.

Das berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Im Kern geht es um den Vorwurf, die vier Personen hätten auf dubiose Methode 43 Mio. Euro von Wien ins deutsche Fürth, dem Sitz der Grundig- Zentrale, transferiert und damit dem Wiener Werk den Todesstoß versetzt.

Weil die Ermittlungen der Wiener Staatsanwaltschaft gegen Kathrein sowie den Ex-Vorstandsvorsitzenden Hans-Peter Kohlhammer und die beiden Ex-Vorstandsdirektoren Werner Saalfrank und Günther Moissl noch kein Ergebnis gebracht haben, habe Gehmacher jüngst noch zwei Zivilklagen über jeweils rund drei Millionen Euro eingebracht, schreibt der „Spiegel“. Auf betrügerischen Bankrott stehen in Österreich in schweren Fällen bis zu zehn Jahre Haft.

Übernahme war gescheitert

Grundig Österreich war mit einem Passiva von 154 Mio. Euro in Konkurs gegangen. Zuvor war die deutsche Muttergesellschaft in die Insolvenz geschlittert nachdem ein seit September 2002 laufender Übernahme-Versuch des taiwanesischen Elektronikkonzerns Sampo letztlich gescheitert war.

Aus Deutschland heißt es zu den Vorwürfen, dass die Zentrale 54 Mio. Euro nach Wien überwiesen hätte, um Gläubiger-Interessen zu befreidigen. Laut „Spiegel“ behaupten die österreichischen Gläubiger aber, mit diesem Betrag seien lediglich die laufenden Lieferungen nach Deutschland bezahlt worden.

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