Um die Lücke durch die Verkürzung des Zivildienstes auszugleichen, soll nach Windbüchlers Vorstellung zusätzlich das freiwillige Sozialjahr von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) eingeführt werden. 1.400 Männer und Frauen würden reichen, erklärte die Abgeordnete, kosten würde das 33 Mio. Euro. Hundstorfer hat freilich bereits Anfang der Woche wissen lassen, dass sein Sozialjahr nur bei einem Wegfall des Zivildienstes nach der Volksbefragung finanzierbar gewesen wäre.
Ehrenamt soll anrechenbar werden
Die Wunschliste der Grünen für die Zivildienstreform umfasst auch die Möglichkeit zur freiwilligen Verlängerung (maximal sechs Monate, kollektivvertraglich entlohnt). Weiters soll im Zivildienst Erlerntes für Studium und Beruf anrechenbar sein, umgekehrt soll ein Ehrenamt für Teile oder den gesamten Zivildienst angerechnet werden können. Die arbeitsrechtliche Situation wollen die Grünen an jene in Sozial- und Gesundheitsberufen angleichen, also 38 Wochenstunden und (bei einer Dauer von sechs Monaten) ein Urlaubsanspruch von zweieinhalb Wochen.
Windbüchler fordert schließlich auch, die Auslandsdienste auf eigene gesetzliche Beine zu stellen und für Frauen zu öffnen. Eine Öffnung des Zivildienstes für Frauen lehnt sie hingegen ab.
Gewerkschafts-Jugend fordert “ordentliche finanzielle Abgeltung”
Ziemlich auf einer Wellenlänge mit den Grünen ist beim Thema Zivildienst die GPA-djp-Jugend. So forderte der Jugendvorsitzende in der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier, Florian Hohenauer, in einer Aussendung etwa eine Verkürzung auf sechs Monate. Gewünscht wird außerdem eine “ordentliche finanzielle Abgeltung” der Arbeit der Zivildiener. Ähnlich auch die Katholische Jugend, die ebenfalls eine Gleichstellung mit dem Präsenzdienst sowie die Möglichkeit zur freiwilligen Verlängerung des Zivildienstes will.
(APA)