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Grüne und NEOS schicken Kickinger ins Rechnungshof-Rennen

Kickinger bringt jede Menge Erfahrung mit
Kickinger bringt jede Menge Erfahrung mit
Mit der Präsentation von Viktoria Kickinger als gemeinsame Kandidatin von Grünen und NEOS ist die Bewerber-Liste für das Amt des Rechnungshof-Präsidenten seit Freitagvormittag komplett.

Die 63-Jährige war unter anderem bei ÖIAG, ÖBB, Post und ORF in Führungsfunktionen und hat sich in jüngster Zeit dem Aufsichtsratswesen verschrieben.

Kickinger wäre großartige Besetzung

NEOS-Klubchef Matthias Strolz zeigte sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Grünen Klubobfrau Eva Glawischnig jedenfalls überzeugt, dass Kickinger eine “großartige Besetzung” für die Nachfolge von Josef Moser wäre. Gesucht habe man eine Person mit breiter Führungserfahrung in großen Organisationen, die auch im Kontrollbereich Kompetenz aufweise.

Kriterien der Auswahl

Ähnlich argumentierte Glawischnig, warum die Wahl auf Kickinger gefallen sei. Für die Grünen sei bei der Auswahl entscheidend gewesen, dass die Person fachliche Versiertheit mitbringe, mit öffentlichen Unternehmen vertraut sei und keine Partei-Karriere hinter sich habe.

Parteien haben keinen gemeinsamen Kandidaten gefunden

Ob Kickinger letztlich eine Chance hat, hängt unter anderem von SPÖ und Team Stronach ab. Mit beiden Parteien haben Strolz und Glawischnig in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben konstruktive Gespräche geführt. Zu einem gemeinsamen Kandidaten-Vorschlag habe es dabei zwar nicht gereicht, eine Unterstützung der beiden Fraktionen für ihre Kandidatin hält das grün-pinke Duo aber für denkbar.

Kickinger eher rot

Kickinger wird ohnehin eher der roten “Reichshälfte” zugerechnet, womit vor allem das Team Stronach als Unsicherheitsfaktor gilt. Wie Klubchef Robert Lugar sich entscheiden könnte, wollte weder Glawischnig noch Strolz einschätzen. “Er ist noch nicht festgelegt”, glaubt der NEOS-Chef.

Eventuell Patt im Hauptausschuss

Freilich würde die Unterstützung von SPÖ und Team Stronach alleine auch noch nicht reichen. Dann gäbe es kommende Woche im Hauptausschuss ein Patt, sollten ÖVP und FPÖ wie vermutet VP-Kandidatin Helga Berger, die politisch unter den Freiheitlichen Jörg Haider und Susanne Riess-Passer groß geworden war und nach einer Rechnungshof-Karriere nun die Budgetsektion im Finanzministerium leitet, wählen.

Ein Kandidat braucht Mehrheit

Allerdings ist noch nicht einmal klar, ob die FPÖ wirklich Berger unterstützt. Klubchef Heinz-Christian Strache war für Strolz nicht erreichbar und die Freiheitlichen haben mit Barbara Kolm eine eigene, freilich chancenarme Kandidatin, nominiert. Im Fall eines Patt müsste jedenfalls so lange gewählt werden, bis ein Kandidat eine Mehrheit hat.

Kompetenzen der Kandidaten berücksichtigen

Ganz ausschließen wollten Glawischnig und Strolz letztlich auch nicht, einem Bewerber ins Amt zu verhelfen, der bei einer anderen Partei politische Karriere gemacht hat. Dies alleine sei für ihn kein Ausschließungsgrund, meinte Strolz, der wie seine Grüne Amtskollegin darauf hofft, dass mit dem öffentlichen Hearing die Kompetenz der Kandidaten diesmal stärker berücksichtigt wird.

Glawischnig möchte Frau als Nachfolge

Eine Festlegung Glawischnigs gibt es jedenfalls. Bei gleicher Qualifikation wäre sie dafür, eine Frau zu küren, habe es doch noch keine einzige Rechnungshof-Präsidentin gegeben. Dies gelte, auch wenn in der eigenen Fraktion aus fachlichen Gründen SPÖ- und Stronach-Kandidat Gerhard Steger gut angeschrieben sei.

(APA)

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