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Grüne fordern Bio-Verpflegung für Österreichs Kindergärten

Bio-Lebensmittel in den Kindergärten, fordern die Grünen.
Bio-Lebensmittel in den Kindergärten, fordern die Grünen. ©APA/Sujet
Alle Kindergärten in ganz Österreich sollen innerhalb der nächsten drei Jahre komplett auf pestizid- und gentechnikfreies Essen umgestellt werden. So die Forderung der Grünen am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien.
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Bio-Linie in Supermärkten

Wer beim Nachwuchs auf gesunde Ernährung achtet, rechnet wohl nicht damit, dass selbst bei aus Österreich stammendem Obst und Gemüse aus den Regalen heimischer Supermärkte gesundheitsbedenkliche Pestizid-Rückstände nachgewiesen werden können. Eine Stichprobe der Grünen deckte auf, dass drei Viertel der analysierten Produkte – in diesem Fall Äpfel und Paprika – eindeutige Belastungen aufwiesen.

Besonders die Jüngsten sollten den Kontakt mit diesen Chemikalien meiden – und am besten Öko-Lebensmittel konsumieren.

Bio-Nahrung in Kindergärten gefordert

Derzeit landen nicht nur Vitamine auf dem Teller, wenn man im Handel zu Obst- und Gemüse greift: Selbst bei heimischen Äpfeln fanden sich das Insektengift Chlorpyrifos oder das Fungizit Captan. Wer dies möglichst verhindern möchte, solle zu den im Vergleich unbelasteten Bio-Artikeln greifen. Die gefundenen Schadstoffe überstiegen zwar keinerlei gesetzliche Höchstwerte, gerade die Organismen der jüngsten werden allerdings vor allem von hormonell wirksamen Chemikalien (EDC) besonders belastet.

Die immer häufiger vorkommenden Pestizidwirkstoffe werden mit zahlreichen chronischen Erkrankungen wie Fruchtbarkeitsstörungen, Brust- und Prostatakrebs, Fettleibigkeit und Diabetes in Zusammenhang gebracht. Für Kinder dürfte das Risiko besonders hoch sein, weil sie toxische Substanzen noch nicht in vollem Ausmaß ausscheiden bzw. entgiften können, erläuterten die Spezialisten. Es liege daher nahe, bis zu einem bestimmten Alter den Kontakt mit jedweden toxischen Substanzen zu meiden.

Kostumstellung Schritt für Schritt

Dies gehe zwar nicht “von heute auf morgen”, nach und nach sollten die 300.000 Kinder aber auf diese Kost umgestellt werden. “Bio ist nicht Körndlfutter!” so der Grüne Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber nachdrücklich. Mittlerweile sei so gut wie jeder Artikel auch in Bio-Qualität erhältlich – nicht nur Müsli und Haferflocken.

Heimische, regionale Kost ohne Schadstoffe für alle Sprösslinge im Vorschul-Alter müsse keineswegs an den Kosten scheitern, erklärten die Experten: Laut Biogast-Gesellschafter Horst Moser, der kontrolliert biologische Lebensmittel für Gastronomie, Großverbraucher und Naturkostfachhandel liefert, können bis zu 40 Prozent ohne Kostensteigerung auf “biologisch” umgestellt werden.

(APA)

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