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Grubenunglück in China

Die Zahl des schlimmsten Grubenunglücks in China seit mehr als vier Jahrzehnten ist auf mindestens 209 gestiegen.

Bei den Bergungsarbeiten im Sunjiawan Bergwerk nahe Fuxin (Provinz Liaoning) im Nordosten des Landes wurden sechs Leichen von Vermissten gefunden, während noch sechs Bergleute als verschüttet gelten. Das berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch. Aus Angst vor Unmut in der Bevölkerung über die andauernde Unglücksserie in Chinas Bergbau ordneten die Propagandabehörden nach Angaben von Journalisten eine weit gehende Nachrichtensperre an.

Die chinesischen Medien durften nur die knappen Berichte der Staatsagentur Xinhua über die verheerende Gasexplosion am Montagnachmittag drucken. Demnach wurden 29 Bergleute verletzt. Anders als nach den vorhergegangenen Bergwerksunglücken durfte in Zeitungen keine Kritik an den mangelnden Sicherheitsvorkehrungen in Bergwerken gedruckt werden. Auch Chat-Räume im Internet wurden streng zensiert. Ausbleibende Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen und Ausrüstung, die starke Überlastung wegen der Energieknappheit und Missmanagement sind nach Expertenansicht die Hauptursachen für die vielen Unglücke.

Chinas Medien sprachen nach der Explosion vom schwersten Unglück „seit Jahrzehnten“. Im Westen war seit der Gründung der Volksrepublik 1949 über kein schwereres Grubenunglück in China berichtet geworden, doch wiesen informierte Kreise in Peking am Mittwoch auf lange geheim gehaltene Unterlagen der Regierung, wonach sich 1960 in Datong (Provinz Shanxi) ein Grubenunglück mit mehr als 500 Toten ereignet habe.

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