Ground-Zero-Bahnstation wieder in Betrieb
Die Station sollte am Sonntag bei einem Festakt mit New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg neu eröffnet werden. Ihre Inbetriebnahme ist der erste Schritt des langwierigen Wiederaufbaus am Ground Zero.
Für die erste Fahrt in den bisher nur provisorisch hergestellten Bahnhof wurden symbolträchtig genau jene acht Waggons ausgewählt, die ihn damals als letzte verlassen hatten. Wenige Minuten später war die unterirdische Station von den Trümmern des südlichen Zwillingsturmes zugeschüttet worden. Die Anschläge hatten fast 2.800 Menschen das Leben gekostet.
Für den Gouverneur des US-Bundesstaates New York, George Pataki, war die Wiedereröffnung des WTC-Bahnhofs ein „extrem gefühlsbeladenes“ Ereignis. Pataki versprach schon vor Antritt der Fahrt, all jener Menschen zu gedenken, die es nach dem Einschlag der von Terroristen gelenkten Flugzeuge am 11. September nicht mehr geschafft hatten, sich in den letzten Zug und damit in Sicherheit zu flüchten. Außer Pataki wollte der Gouverneur des Nachbarstaates New Jersey an der „Jungfernfahrt“ teilnehmen.
Der WTC-Bahnhof ist die Endstation mehrerer U-Bahn-Linien, die Berufstätige aus New Jersey nach Manhattan bringen. Ihn hatten vor den Terroranschlägen täglich 67.000 Pendler passiert. Jetzt soll er den Verkehr für bis zu 50.000 Passagiere abwickeln, teilten die New York Metropolitan Verkehrssysteme mit. Die Öffentlichkeit war für Sonntag eingeladen, die Fahrt in die als Ground Zero bekannte Baugrube zum Nulltarif mitzumachen. Der Pendlerverkehr sollte am Montag wieder aufgenommen werden.
Die provisorische Einrichtung des Bahnhofs und die Installation neuer Gleise – über eine Länge von rund zwei Kilometern unter dem Hudson River durch – hatten offiziellen Angaben zufolge 253 Millionen Dollar (213 Millionen Euro) gekostet. Weitere zwei Milliarden sollen in den Ausbau fließen. Es ist geplant, eine futuristische Glaskuppelkonstruktion zu errichten, deren Inbetriebnahme für 2006 vorgesehen ist.