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Großer Andrang bei Papst-Heiligsprechung

Am Sonntag findet Heiligsprechung statt
Am Sonntag findet Heiligsprechung statt
Könige, Regierungschefs und Präsidenten werden an der Heiligsprechung von Johannes Paul II. (1978-2005) und Johannes XXIII. (1958-1963) am Sonntag im Vatikan teilnehmen. Monarchen aus ganz Europa, etwa der belgische König Albert II. und Königin Paola werden erwartet. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wird auch an der Heiligsprechung teilnehmen. Vizekanzler Spindelegger soll ebenso anreisen.


Zu weiteren Prominenten, die zur Zeremonie auf dem Petersplatz erwarten werden, zählen auch der polnische Präsident Bronislaw Komorowski und Paraguays Staatsoberhaupt Horacio Cartes. Um Attentaten vorzubeugen, hat das italienische Innenministerium schärfste Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Die Exekutive kündigte strenge Sicherheitsvorkehrungen auf Flughäfen, Bahnhöfen und rund um den Vatikan an.

Der Petersplatz kann “nur” einige hunderttausend Menschen fassen. Deshalb werden in den umliegenden Straßen große Videoleinwände aufgestellt und Gläubigen die Mitverfolgung der Heiligsprechung von dort aus ermöglicht. Aus der polnischen Heimat von Johannes Paul II. werden besonders viele Pilger erwartet. Eintrittskarten werden nicht verteilt.

Rund 3.000 Freiwillige werden den Pilgern Informationen über die Heiligsprechungszeremonie erteilen. Im Einsatz sind auch 600 ehrenamtliche Helfer des Roten Kreuzes. 2.000 Polizisten werden für einen ruhigen Verlauf der Feierlichkeiten sorgen. Die römische Nahverkehrsgesellschaft ATAC hat einen Sonderplan für die Pilger entworfen, die U-Bahnen werden in der Nacht auf Sonntag durchgehend im Betrieb sein.

Sonderzüge, Charterflüge und rund 4.000 Busse werden in Rom zur Heiligsprechung erwartet, teilten die städtischen Behörden mit. Hunderte Parkplätze wurden für die Pilgerbusse bereits eingerichtet. Allein 300.000 Pilger sollen der Stadtverwaltung zufolge aus Polen anreisen, zahlreiche weitere aus der lombardischen Provinz Bergamo, der Heimatregion von Johannes XXIII.. Für beide Gruppen werden auf dem Petersplatz jeweils 5.000 Plätze reserviert.

Der Zivilschutz in Rom hat einen umfangreichen Organisationsplan entworfen und orientiert sich dabei an dem System, das 2005 für das Begräbnis von Johannes Paul II. ausgearbeitet worden war. Damals zog es rund drei Millionen Gläubige ins Zentrum des katholischen Christentums.

Bei der Heiligsprechung der beiden Päpste setzt der Vatikan massiv auf soziale Netzwerke. Eine fünfsprachige Webseite,, wurde eingerichtet, sie liefert Informationen zur Heiligsprechung. Auch auf Facebook, Twitter und Youtube werden Pilger die Heiligsprechung der beiden Päpste verfolgen können. Eine Gebetswache ist in der Nacht vor der Zeremonie geplant. Am Samstag werden die Kirchen der römischen Innenstadt ab 21.00 Uhr geöffnet sein und Pilgern die Möglichkeit zur Beichte bieten.

In der Kapelle des vatikanischen Kinderkrankenhauses “Bambin Gesu” wird ab Samstag eine Reliquie mit Blut von Johannes Paul II. ausgestellt. Dabei handelt es sich um zwei Ampullen mit Blut des Papstes, das ihm kurz vor seinem Tod angesichts einer möglichen Transfusion entnommen worden ist. Das Blut wurde in Ampullen aufbewahrt, die jetzt im Krankenhaus ausgestellt werden sollen.

Einige sind schon nach Rom unterwegs: Eine Gruppe aus neun jungen Radfahrern ist vom polnischen Wadowice nach Rom unterwegs, um am Sonntag an der Heiligsprechung teilzunehmen. An der Gruppe beteiligt sich auch ein blinder Jugendlicher, der mit einem Freund auf einem Tandem fährt.

1.600 Kilometer müssen die jungen Polen zurücklegen, um die Ewige Stadt zu erreichen. Dabei durchqueren sie die Slowakei, Österreich, Kroatien und Slowenien. 145 Kilometer muss die Gruppe auf ihren Rädern täglich zurücklegen, um bis Sonntag nach Rom zu gelangen.

Eine weitere Gruppe aus 25 Radfahrern ist am Mittwoch aus dem italienischen Belluno in der Region Veneto Richtung Rom gestartet. Zu ihnen zählt auch der legendäre Radprofi Francesco Moser. Die Gruppe wird am kommenden Mittwoch (30. April) an der Generalaudienz mit Papst Franziskus teilnehmen.

Der Kult um Johannes Paul II. blüht. Marek Schramm, der vor Jahren den einstigen Dienstwagen Karol Wojtylas bei einer Internetauktion ersteigert und wieder hergerichtet hatte, ist mit dem “Warszawa” M20 unterwegs nach Rom. Die Spitzengeschwindigkeit des Autos aus dem Baujahr 1985 beträgt bis zu maximal 75 Kilometer pro Stunde. Immerhin habe Schramm bereits rund 1.200 Kilometer in dem betagten Auto unfallfrei zurückgelegt, sagte er lobend.

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