Große Pläne und ein Rückschlag beim Dornbirner Badesee – kommt da noch was?

Die Stadt Dornbirn präsentierte 2022 ein ambitioniertes Vorhaben: ein öffentlicher Badesee, rund 45.000 Quadratmeter groß, mitten im Rheintal. Inspiriert vom Jannersee in Lauterach, sollte das Projekt nicht nur für Abkühlung im Sommer sorgen, sondern auch das Stadtklima verbessern und die Biodiversität fördern.

Rückschlag: Möckle-Standort ungeeignet
Zwei Standorte entlang der Dornbirner Ach wurden geprüft – die Euphorie war groß. Doch seit Ende Juni 2024 herrscht Flaute. Damals wurde offiziell bekannt gegeben: Der favorisierte Standort im Bereich Möckle war vom Tisch. Der Grund? Zu wenig Grundwasserbewegung und ein ungeeigneter, inhomogener Untergrund. Auch eine alternative Wasserversorgung über die Dornbirner Ach? Laut Stadt ebenfalls nicht machbar.

Kaufmann und Fäßler für Weiterverfolgung des Projekts
Trotzdem versicherten sowohl die damalige Bürgermeisterin Andrea Kaufmann als auch ihr Nachfolger Markus Fäßler – damals als Tiefbaustadtrat verantwortlich –, dass die Idee eines zusätzlichen Naherholungsraums weiterverfolgt werde. Man wolle alternative Flächen prüfen.
"Man könnte an der Dornbirner Ach den Zugang verbessern, indem man etwa bei der Fachhochschule Stufen installiert", erklärte Fäßler letzten Sommer auf NEUE-Anfrage – auch einen badetauglichen Ausbau an der Achfurt oder am Staufensee schloss er nicht aus.

Wie es heute um das Vorhaben steht
Seit der Möckle-Absage ist es still geworden. Auf Nachfrage von VOL.AT erklärt Bürgermeister Markus Fäßler: "Die ursprünglichen Pläne für einen Badesee auf dem damals geplanten Standort waren aus geotechnischen Gründen nicht realisierbar. Wir haben die Prüfung sehr ernst genommen, wollen aber das Thema nicht grundsätzlich zu den Akten legen."
Ob andere Flächen im Stadtgebiet oder in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden für das "Naherholungsprojekt mit Wasserzugang" geeignet sind, wird derzeit laut Fäßler intern geprüft. "Allerdings ohne neue Flächen zu versiegeln und unter Wahrung ökologischer Standards", betont er in einer schriftlichen Stellungnahme.
Jetzt abstimmen
Umsetzung offen: "Qualität statt Symbolik"
Ein solches Projekt müsse machbar, finanzierbar und landschaftsverträglich sein. "Deshalb gibt es derzeit keinen konkreten Zeitplan, wir wollen das Thema aber grundsätzlich im Auge behalten", gibt der Bürgermeister zu verstehen. "Wichtig ist auch die Beteiligung der Bevölkerung – viele Rückmeldungen zeigen, dass der Bedarf für eine solche Einrichtung grundsätzlich vorhanden ist. Die Devise lautet: Qualität statt Symbolik."
(VOL.AT)