"Große Lösung" soll her

Des einen Freud, des anderen Leid: Während die zweite Pfändertunnelröhre Verkehr aus Bregenz absaugt, ächzen Lauterach und Hard unter der zunehmenden Blechlawine. Auf der Harderstraße/Hofssteigstraße (L3) etwa rollen im Dreimonatsvergleich um 530 Fahrzeuge mehr pro Tag als noch vor einem Jahr – das entspricht einem Plus von vier Prozent. Als neuralgischer Punkt offenbart sich die Kreuzung beim Achpark. Die Folgen: Stau, Schleichverkehr durchs Ortsgebiet und eingeschränkte Busverbindungen.
Ein mehr an Verkehr wurde bereits mit dem Autobahnanschluss Wolfurt-Lauterach verzeichnet. „Durch die Eröffnung der zweiten Pfändertunnelröhre ist das Problem an der Kreuzung weiter verstärkt worden”, fordert der Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg eine Verkehrslösung ein. An Ideen mangelt es der Hofsteig-Gemeinde nicht, bislang fehle es aber an einem klaren Bekenntnis des Landes: „Wir werden immer wieder vertröstet”, bedauert Rhomberg. Für Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser liegt das Hauptproblem auf der Dammstraßen-Seite. Eben dort, bei der Videothek, müsse der Verkehr aufgefächert werden. Allerdings ist dafür zu wenig Platz da. „Solange kein Platz da ist, können wir nichts machen”, meint Rüdisser. Aber: „Wir sind dran.”
Der Bürgermeister wähnt sich auf der bestehenden Straße indes in einer Sackgasse: „Wir haben es probiert mit Grundablösen, aber das ist chancenlos.” Auch ein Kreisverkehr kann für das Gemeindeoberhaupt lediglich eine Zwischenlösung sein. „Es braucht eine große Lösung”, ist er überzeugt. Konkret schwebt den Verantwortlichen eine komplette Verlegung der L3 über die Dammstraße vor (siehe Grafik) – die demnach beste von insgesamt neun Varianten aus dem Planungsprozess.
Flächen gesichert
Flächen für den möglichen Kreuzungsumbau hat sich die Gemeinde in der Achstraße 1 bereits gesichert. Dort sollen künftig drei Spuren den Verkehr besser zum Fließen bringen. Mit der Umlegung möchte sich Lauterach außerdem für das geplante Riedstraßen-Projekt wappnen. Weiters könnte der Norden der Gemeinde an das öffentliche Bussystem angeschlossen werden. „Das ist bisher aufgrund des Staus nicht möglich”, betont Rhomberg, der gerne in Kommunikation mit den Bürgern treten möchte. „Das können wir aber erst, wenn eine Entscheidung am Tisch ist.”
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