Groß angelegte Veruntreuung von Mietfahrzeugen in ganz Österreich
Das teilte die Polizei-Pressestelle Oberösterreich am Dienstag mit. Mindestens elf Personen – Familienmitglieder und weitere Mittäter – halfen dem Hauptverdächtigen dabei, die Fahrzeuge nach Serbien zu bringen, wo sie weiterverkauft werden sollten.
Am 26. August mietete der 22-Jährige mit gefälschten slowenischen Reisedokumenten und einer gefälschten oberösterreichischen Meldebestätigung einen Transporter bei einer Freistädter Firma. Das Fahrzeug wurde jedoch nicht mehr zurückgebracht, das Unternehmen erstattete daraufhin Anzeige.
Mehrere Fälle in ganz Österreich
Als ähnliche Fälle in Linz und Salzburg auftauchten, übernahm das Landeskriminalamt Oberösterreich die Ermittlungen. Bei Grenzkontrollen an der Schengen-Außengrenze wurde der junge Mann an der ungarisch-serbischen Grenze mit einem aus Graz entwendeten Transporter angehalten. Dort gelte jedoch die österreichische Strafprozessordnung nicht, der Mann musste nach einer kurzen Anhaltezeit freigelassen werden, so die Polizei. Man war aber so auf die Daten des jungen Mannes gekommen.
Am 11. September ließ er seine Ehefrau bei einer Autovermietungsfirma im Linzer Zentralraum telefonisch zwei Transporter anmieten. Da das Unternehmen bereits über die Ermittlungen informiert war, konnten Überwachungsmaßnahmen durchgeführt werden. Sechs Mittäter, die gefälschte Ausweise vorlegten und die beiden Mietfahrzeuge abholen wollten, konnten so festgenommen werden.
Hoher Geldschaden entstanden
Insgesamt soll es seit Ende April 2013 bis 11. September in ganz Österreich zu 24 Fällen von Veruntreuung gekommen sein. Der Schaden beträgt mehrere hunderttausend Euro. Der Großteil sei nicht durch Versicherungen gedeckt, da diese nicht Veruntreuung und betrügerisches Herauslocken abdecken, so die Polizei. Sie schaltete ihre Kollegen in Serbien in die Ermittlungen zur Abklärung des Verbleibs der Fahrzeuge ein.
Nach dem 22-Jährigen und fünf weiteren Mittätern wird noch gesucht.
(APA)