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Grosny: Zahlreiche Opfer bei Bombenanschlag

Bei einem Bombenanschlag auf einen Autobus in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny wurden nach Erstangaben drei Menschen getötet und acht verletzt.

Bei einer Explosion an einer Bushaltestelle in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny sind am Freitag mindestens drei Menschen getötet worden. Wie das russische Notfallministerium mitteilte, detonierte eine ferngezündete Landmine in der Nähe eines Busses und mehrerer weiterer Fahrzeuge. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden. Nach Angaben des Busfahrers handelte es sich bei den Opfern um Insassen der anderen Fahrzeuge, und in dem Bus wurde niemand getötet.

Ein Sprecher des tschetschenischen Justizministeriums erklärte, zwölf Menschen seien verletzt worden. Unmittelbar vor dem Bus sei ein Auto mit Polizeibeamten gefahren, dem möglicherweise der Anschlag gegolten habe. Der Bus habe rund 20 Arbeiter zum größten Militärstützpunkt am Rande von Grosny bringen wollen. Das Moskauer Innenministerium sprach laut einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax von einem Terrorakt. Der Anschlag auf den Bus ereignete sich wenige Stunden bevor in Sankt Petersburg im Nordwesten Russlands mehr als 40 Staats- und Regierungschefs, darunter auch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V), zur 300-Jahr-Feier der Metropole eintreffen sollten.

Erst Mitte des Monats waren bei zwei Selbstmordanschlägen in der Kaukasusrepublik mindestens 78 Menschen getötet worden. In Tschetschenien kämpfen moslemische Rebellen seit Jahren für die Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Moskau. Die Regierung in Moskau führt seit vier Jahren einen Krieg gegen die Rebellen. Nach dem von Moskau für 23. März angesetzten Verfassungsreferendum in Tschetschenien, bei dem die Zugehörigkeit der Republik zu Russland bestätigt wurde, kam es vermehrt zu Anschlägen, die vor allem russischen Behördenvertretern in Tschetschenien galten.

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