Der Schulbeginn ist die wichtigste Zeit für Papierhändler. Das Geschäft mit Erstklassler-Ausstattung, Farbstiften, Heften und Umschlägen lässt die Umsätze der Papier- und Bürohändler zwischen Mitte August und Mitte Oktober anschwellen. Nach Schätzungen des Fachverbandes des Papierhandels werden 35 Prozent der Umsätze mit Privat-Kunden – rund 115 Mio. Euro – in diesem Zeitraum gemacht. Auf den Nicht-Office Bereich entfallen etwa 43 Prozent des Branchenumsatzes, schätzt der Bundesobmann des Papierfachhandels Owald Heimhilcher. Zunehmend mischen allerdings branchenfremde wie Lebensmittelhandel oder Möbelhäuser im Schulgeschäft mit.
Noch 50% des Umsatzes durch kleine Händler
Der Anteil von Spar, Billa, Hofer, Kika & Co am Geschäft mit Schulheften, Buntstiften, Umschlägen etc. beläuft sich mittlerweile auf ein Viertel. Die großen Lebensmittel- und Möbelhändler versuchten, vor allem nach dem Libro-Zusammenbruch in die Bresche zu springen, laut Heimhilcher mit unterschiedlichem Erfolg. Libro hat sich mittlerweile wieder als Nahversorger für Papier und Bücher positioniert, etwa 500 Artikel des rund 3.000 Artikel umfassenden Stammsortiments sind schulspezifisch. Etwa ein Fünftel des Schulgeschäfts entfällt auf Fachhandelsketten wie Libro oder Pagro, 50 Prozent des Umsatzes bestreiten nach wie vor kleine Fachhändler.
Enorme Preisunterschiede bei Taferlklassler-Ausrüstung
Die Arbeiterkammer (AK) wies heute in einer Presseinformation auf enorme Preisunterschiede bei Startpaketen für Taferlklassler (bestehend aus 18 verschiedenen Schulmaterialien, vom Bleistift, Radierer, Heft, Spitzer, Malfarben bis zu Handarbeitskoffer, Schultasche und Sportbeutel) hin. Laut Testkäufen kosteten sie zwischen 65,88 und 233,06 Euro. Heimhilcher schätzt die Ausgaben für die Grundausstattung eines Schulanfängers, wenn keine speziell-modischen Marken gekauft werden, auf etwa 120 Euro.
Im Schnitt sind die Preise für Schulsachen laut AK, die im August die Preise von 995 verschiedenen Schulmaterialien und 138 Schultaschen in 16 bzw. 19 (Schultaschen) Geschäften in Wien erhoben hat, im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Auch der Fachverbandsobmann geht davon aus, dass die Preise gleich wie im Vorjahr sind.