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Großdemo in Berlin gegen Sozialabbau

Mit einer Großdemonstration haben am Samstag in Berlin rund hunderttausend Menschen aus ganz Deutschland gegen die geplanten Sozialreformen protestiert.

Aufgerufen zu der „Demonstration gegen sozialen Kahlschlag“ hatten unter anderem Gewerkschafter, linke Gruppen, die globalisierungskritische Organisation Attac und die PDS. Der Protest verlief ohne Zwischenfälle.

Die Veranstalter waren vor der Demonstration von rund 20 000 Teilnehmern ausgegangen. „Diese Zahl übertrifft aber auch unsere kühnsten Erwartungen“, sagte Attac-Sprecher Malte Kreutzfeld. Aus dem gesamten Bundesgebiet seien Tausende Menschen mit Bussen angereist. Viele Menschen hätten sich überdies spontan dem Demonstrationszug angeschlossen.

Mit Sprechchören, auf Transparenten und Flugblättern und bei einer Abschlusskundgebung auf dem Gendarmenmarkt warfen die Demonstranten der rot-grünen Bundesregierung vor, „die größten Angriffe auf die Lebens- und Arbeitsverhältnisse und -rechte seit dem 2. Weltkrieg“ zu führen.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Krista Sager, kritisierte die Gewerkschaften und Attac wegen ihres Widerstands gegen den Reformkurs der Regierung. In einem Interview der „Berliner Morgenpost“ erklärte sie, die Gewerkschaften könnten nicht mehr den Anspruch erheben, mit ihrem Anti-Reformkurs die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu vertreten. Die meisten Beschäftigten wüssten, dass es ohne Strukturreformen abwärts gehen werde. Auch die Kritik von Attac etwa an den Rentenplänen gehe an der demographischen Realität vorbei.

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