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Großangelegte Steuerhinterziehung in Österreich aufgedeckt

Auch Bargeld und illegale Medikamente wurden sichergestellt.
Auch Bargeld und illegale Medikamente wurden sichergestellt. ©BMF/ABB
Die Behörden für Steuerfahndung und Betrugsbekämpfung in Österreich haben einen großangelegten Betrugsfall aufgedeckt.

Zwei mutmaßliche Täter sollen angeblich Hunderte von Menschen durch den Verkauf von angeblich gemeinnützigen Vereinen aus dem Kultur- und Handwerksspektrum zur Steuerhinterziehung verleitet haben. Da viele der Käufer Teil von Verschwörungsbewegungen sind, wird nicht ausgeschlossen, dass sie den Kauf bewusst getätigt haben, so eine Aussage des Finanzministeriums gegenüber der APA.

Steuerhinterziehung aufgedeckt: Hausdurchsuchungen in mehreren Bundesländern

Nach aufwendigen Ermittlungen schlug die Steuerfahndung Anfang November zeitgleich mit sieben Hausdurchsuchungen in Wien, Graz, Salzburg und Oberösterreich zu. Als Hauptverdächtige gelten ein 40-Jähriger und ein 51-Jähriger. Sie werden laut dem Ministerium verdächtigt, seit 2019 durch die Gründung und den anschließenden Verkauf von Hunderten Vereinen "eine lukrative Einnahmequelle aufgebaut zu haben". Im Vorfeld der Vereinsverkäufe sollen demnach sogenannte Schulungen durchgeführt worden sein, die den Käufern vermitteln sollten, wie sie mithilfe der erworbenen Vereine Steuern umgehen können. "Die Einnahmen aus den Vereinsverkäufen sowie den Schulungen wurden nicht ordnungsgemäß erklärt oder als 'steuerfrei' in verschiedenen Vereinen deklariert", so das Ministerium.

Darüber hinaus wurden bei den Hausdurchsuchungen 100.000 Euro Bargeld und zahlreiche Uhren aus dem Luxussegment sichergestellt sowie muskelaufbauende Medikamente chinesischer Herkunft entdeckt. Diese wurden für weitere Ermittlungen an den Zoll übergeben. "Der jüngste Erfolg der Steuerfahndung zeigt einmal mehr, dass wir wachsam und entschlossen gegen Steuerbetrug vorgehen. Solche kriminellen Machenschaften schaden unserer Gesellschaft und benachteiligen alle ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Es bleibt unsere oberste Priorität, den Rechtsstaat und die finanzielle Fairness für alle zu gewährleisten", sagte Finanzminister Gunter Mayr.

(APA/Red)

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