Großevents nur noch mit Abfallkonzept

Wien novelliert das Abfallwirtschaftsgesetz. Was auf den ersten Blick eher unspannend klingt, hat vor allem Auswirkungen für Veranstalter. Bei Events mit mehr als 2.000 Besuchern muss künftig bereits im Vorfeld ein Abfallkonzept vorgelegt werden. Schon ab 1.000 erwarteten Gästen ist ein Mehrwegsystem vorgeschrieben. Was die Novelle nicht bringen wird, sind neue Gebühren. Das hat Umweltstadträtin Ulli Sima (S) am Montag im Gespräch mit Journalisten versichert.
Laut Sima hätten manche Organisatoren schon jetzt Abfallkonzepte für größere Festivitäten vorgelegt. In Zukunft ist dies für alle verpflichtend. “Eine Veranstaltung mit 2.000 Menschen ist kein Kindergeburtstag”, begründete der Chef der MA 48, Josef Thon, die Maßnahme. Aber nicht nur für Feste, auch für Baustellen werden die Bestimmungen strenger. Bei Großbaustellen muss künftig ebenfalls ein Abfallkonzept inklusive Schadstofferkundung vor den Abbrucharbeiten vorgelegt werden.
Notwendige Regelung
Die Regelung sei notwendig, da sowohl bei Events als auch bei Baustellen wertvolle Altstoffe künftig getrennt gesammelt werden sollen, hieß es. Laut Rathaus stammen immerhin 60 Prozent des Wiener Abfalls aus Bauvorhaben.
Keine Änderung bringt die Novelle bei den Müllgebühren – wobei deren Höhe ohnehin nicht im Abfallwirtschaftsgesetz geregelt wird. Allerdings waren im Vorfeld Spekulationen laut geworden, wonach höhere bzw. neue Gebühren drohen. “Das kann ich dem Reich der Mythen zuweisen”, betonte Sima heute. Die Novelle soll noch vor dem Sommer im Wiener Landtag beschlossen werden.