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Grödig will sich nun fit für Europa League machen

Vom "Dorfclub" zum Europa-League-Teilnehmer
Vom "Dorfclub" zum Europa-League-Teilnehmer
Der atemlose Gipfelsturm des SV Grödig ist vorläufig perfekt. Mit dem 3:3 in Innsbruck zum Saisonabschluss stieß der Aufsteiger auf Platz drei und die Europa League vor, die Austria hingegen ins Tal der Tränen. Kein Wunder, dass Trainer Adi Hütter "unbeschreibliche Szenen" in der Kabine der "Village People" erlebte, die den Etablierten Fußballkräften des Landes die lange Nase zeigten.


“Ich bin sprach- und fassungslos, die Mannschaft hat mir das schönste Abschiedsgeschenk gemacht, dass man sich vorstellen kann”, jubelte Hütter, der nach standesgemäßer Bierdusche und Heimfahrt mit Mannschaft und Fans im Grödiger “Hotel Untersberg” feierte. “Das ist der krönende Abschluss von zwei Jahren, in denen wir das geschafft haben – ich sag einmal: in Rekordzeit”, erklärte der Vorarlberger rund 20 Stunden, bevor er offiziell als neuer Trainer von Meister Salzburg vorgestellt wurde.

So schnell wie Hütter bei seinem zweijährigen Engagement in Grödig von der zweiten Spielstufe in den Europacup vordrang, so eilig hatte es der Club aus der 7.000-Einwohner-Gemeinde auch davor. In der Saison 2002/03 spielte man noch in der 1. Klasse und damit in der vorletzten Liga des Landesverbandes, elf Jahre später ist man auf europäischem Parkett unterwegs. Erstmals in einer Saison sind damit zwei Clubs aus dem Bundesland Salzburg international vertreten.

Wieder einmal betritt Grödig innerhalb kürzester Zeit Neuland, dessen Erschließung von Europas Verband mit vorerst 120.000 Euro für die zweite Qualifikationsrunde (Auslosung 23. Juni, Spieltermine 17. und 24. Juli) honoriert wird. Zu bedenken bleibt freilich, dass Spiele in der EL-Quali von Clubvertretern immer wieder als Nullsummenspiele bezeichnet werden.

Das sensationelle Abschneiden wirft aber auch die Stadionfrage auf. Denn trotz der für Mai und Juni geplanten Umbauten bestehen bezüglich der Europacuptauglichkeit noch Unsicherheiten. Unabhängig von der EL-Qualifikation – auch die von der Bundesliga geforderten Kriterien wurden ja in der abgelaufenen Saison nicht zur Gänze erfüllt – werden Zufahrt und Parkplätze rund um die Untersbergarena asphaltiert, wird das Stadion auf eine Kapazität von 4.500 überdachten Plätze ausgebaut.

Wie Club-Manager Roland Arminger bestätigte, werde gerade geprüft, welche Nachbesserungen über den Umbau hinaus notwendig sind. In der Vorwoche habe eine UEFA-Delegation in Grödig geweilt, eine Mängelliste sei erarbeitet worden. “Wir müssen noch einige Hausaufgaben machen”, meinte Arminger etwa im Hinblick auf leicht zu erhöhende Kapazitäten für Medien.

Bis Ende Mai müsse beim europäischen Verband (UEFA) eingereicht werden, dann sei man schlauer. “Wir wollen in Grödig spielen und sind auch überzeugt, das schaffen zu können”, betonte Arminger. Deshalb habe man auch noch keine Gespräche mit den Verantwortlichen möglicher Ausweichstadien gesucht.

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