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Großbrand am Prager Messegelände

Ein Großbrand hat am Donnerstagabend am Prager Messegelände gewütet. Dabei wurde ein Teil des wohl wertvollsten Jugendstil-Gebäudes des Areals - der im 1891 gebaute Industrie-Palast - von den Flammen schwer beschädigt. 

Hunderte Konzertbesucher mussten evakuiert werden, verletzt wurde aber niemand. Die Feuerwehr schätzte den Schaden auf eine Milliarde Kronen (40 Mio. Euro).

Über die Ursachen des Brandes gab es zunächst keine genaueren Informationen. Sowohl eine Panne an der Elektroinstallation, eine Explosion des Gas-Kessels, aber auch Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen. In dem zerstörten Flügel des Palastes hatte nämlich auch die Reinigungsfirma-Firma von Jan Kocka, der Bruder des vor einigen Tagen erschossenen Vaclav Kocka, ihren Sitz.

Der Mord an dem 40-Jährigen hatte in Tschechien für großes Aufsehen gesorgt. Unmittelbar nach der Präsentation des neuen Buches des sozialdemokratischen Oppositionsführers Jiri Paroubek in einem Prager Lokal wurde Kocka, bekannten Unternehmer und Betreiber des größten Prager Vergnügungsparks, mit drei Schüssen getötet.

Der Brand war einer der größten seit Jahrzehnten in der tschechischen Hauptstadt. Die Flammen waren viele Kilometer weit zu sehen. Die Feuerwehr konnte das Feuer im Lauf der Nacht auf Freitag löschen. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von anhaltenden Regenfällen, die ein Übergreifen der Flammen auf eine nahe gelegene Grünanlage mit vielen Bäumen verhinderten.

Der Prager Oberbürgermeister Pavel Bem sprach von einer Tragödie für die Stadt. Er werde sich um den Wiederaufbau des Industrie-Palastes, der als kulturelle und technische Sehenswürdigkeit gilt, einsetzen.

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