AA

Grünen-Chef Van der Bellen wirft Handtuch

Alexander Van der Bellen tritt nach fast elf Jahren als Grüner Bundessprecher ab. Ihm soll seine derzeitige Stellvertreterin Eva Glawischnig folgen. Das teilte Van der Bellen in einer Pressekonferenz anlässlich des Erweiterten Bundesvorstandes der Grünen Freitagmittag mit. Glawischnig wird die Agenden Van der Bellens sofort übernehmen. Van der Bellen erklärt seinen Rücktritt 

Beim Erweiterten Vorstand gab es zu dieser Lösung nur eine Gegenstimme, die vom EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber kam. Ausständig ist nun noch die Bestätigung Glawischnigs durch einen außerordentlichen Bundeskongress.

Ein Abschied aus der Politik ist Alexander van der Bellens Rückzug von der Parteispitze nicht. Er legt lediglich die Funktion des Bundessprechers zurück.

Van der Bellen stand den Grünen seit Dezember 1997 vor. Größter Erfolg des 64-Jährigen war die Wahl 2006, wo die Grünen Platz drei erreichten und dadurch in der Folge erstmals in der Volksanwaltschaft und im Präsidium des Nationalrats vertreten waren.
Die leichten Verluste beim Urnengang am Sonntag bedeuteten die ersten Einbußen der Grünen unter der Führung Van der Bellens, der viermal als Spitzenkandidat angetreten war – und als solcher die Grünen von 4,8 auf auf über zehn Prozent geführt hat.

“Es war eine interessante und schöne Zeit”, resümierte der scheidende Grüne Parteichef Alexander Van der Bellen bei der Verkündung seines Rücktritts am Freitag. In den vergangenen elf Jahren habe es die Partei in alle Landtage geschafft, die österreichischen Grünen zählten zu den erfolgreichsten Europas, hob er die Erfolge seiner Amtszeit hervor.

Am Wahlabend habe er bereits gewusst, dass es Zeit für einen Neubeginn in der Partei sei, erläuterte Van der Bellen. Er habe aber mit der Verkündung seiner Entscheidung auf den erweiterten Bundesvorstand warten wollen, sagte er. Nachdem er auf der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz seinen Rücktritt offiziell mitgeteilt hatte und Eva Glawischnig zu seiner Nachfolgerin erklärt hatte, beschloss er sein Statement mit “Liebe Eva, ich wünsche Dir alles Gute”.

Glawischnig dankte es ihm mit den Worten, es tue ihr sehr leid, dass er gehe: “Danke Sascha, danke für die schöne Zeit”. In ihrer Stellungnahme hob sie Van der Bellen als einen Politiker hervor, der Rituale in der Politik hinterfragt habe. Dafür würde er über alle Parteigrenzen hinweg geschätzt, so Glawischnig.

Aus der Politik gänzlich ausscheiden will Van der Bellen offensichtlich nicht. Auf die Frage, ob er auch sein Nationalratsmandat niederlegen wolle, meinte der Professor: “Ich bin ein begeisterter Parlamentarier und sehe keinen Grund, warum ich nicht im Parlament bleiben soll.”

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Grünen-Chef Van der Bellen wirft Handtuch
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen