“Immer deutlicher kristallisiert sich heraus, dass die Vereinbarungen des Postgipfels vom November 2008 nicht halten. Das Postmanagement hatte offenbar nie die Absicht, die Nahversorgung mit Postdienstleistungen in der derzeitigen Qualität flächendeckend aufrecht zu erhalten, geschweige denn die Qualität zu verbessern. Gewinnmaximierung scheint hingegen das oberste Ziel der Post-AG”, kritisiert die Grüne Gemeinderätin und Nahversorgungssprecherin Eva Lachkovics. Erneut wurde die Schließung von 300 Postämtern angekündigt. Wie viele davon in Wien betroffen sein werden und in welchen Bezirken, ist noch unklar.
Die Post hat vor, in Zukunft mit verschiedenen PostpartnerInnen zusammenzuarbeiten. “Da stellt sich nicht nur die Frage, welche Qualität die Dienstleistungen dann haben werden, sondern auch unter welchen Arbeitsbedingungen die MitarbeiterInnen von PostpartnerInnen zu arbeiten haben werden”, zeigt sich Lachkovics besorgt. “Von bereits in Österreich aktiven privaten Paketzustelldiensten ist bekannt, dass die Arbeitsbedingungen der MitarbeiterInnen nicht selten von niedrigen Löhnen sowie Scheinselbstständigkeit ohne soziale Absicherung geprägt sind.
In der Brigittenau startet ein Pilotprojekt, um billige Postzustelldienste zu testen. “Wir werden uns genau anschauen, unter welchen Bedingungen die MitarbeiterInnen der getesteten Zustelldienste arbeiten müssen. Infrastrukturministerin Bures ist dringend aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Universaldienstverordnung so umgesetzt wird, dass ein Höchstmaß an Qualität der Postdienstleistungen für alle österreichischen BürgerInnen gewährleistet ist und es für die im Postdienst arbeitenden Menschen keine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der sozialen Absicherung geben wird, egal ob sie MitarbeiterInnen der Post-AG oder eines/r ihrer PartnerInnen sind”, so Lachkovics abschließend.