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Grüne: Straßenbahn und City-Maut statt Straßenbau

©bilderbox.at (Symbolbild)
Die Wiener Grünen fordern einen massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Bundeshauptstadt und im Umland. Als Alternative zu Großvorhaben wie Lobautunnel und Marchfeldschnellstraße haben die Grünen ein eigenes "Schienenpaket" geschnürt.

Die Grünen üben scharfe Kritik an den Straßenbauvorhaben in der Ostregion: “In Anbetracht der Klimakrise, der bevorstehenden Preiserhöhungen beim Sprit und der katastrophalen finanziellen Situation der Republik sind diese Bauprojekte verkehrspolitischer Unsinn”, ärgerte sich Klubobfrau Maria Vassilakou in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Sie forderte einen Bau- und Planungsstopp sowie ein Neudenken in Sachen Verkehrsplanung. Die Zukunft gehöre nämlich dem öffentlichen Nahverkehr.

Umfahrungsstraßen statt Großprojekte

Statt des Baus der kritisierten Straßenprojekte, empfehlen die Grünen vielmehr die Errichtung von Umfahrungsstraßen, die “vollauf” genügen würden. Damit wäre die lokale Bevölkerung entlastet, ohne neue Transitschneisen zu schaffen, so ihr Argument.

“Light Rail”: Schnellstraßenbahnen

Als “Light Rail”-Strecke schlugen sie unter anderem den “Wolkersdorf-Express” vor, eine Schnellstraßenbahnverbindung zwischen Floridsdorf und Wolkersdorf. Damit solle die Brünner Straße entlastet werden, da Gefahr bestehe, dass diese durch den Bau von Großprojekten wie das Krankenhaus Nord zu einer “Autohölle” verkomme. Eine weitere “Light Rail”-Bahn könnte von Wien nach Bratislava führen. Zusätzlich regte die Partei Verbesserungen auf 28 Bahnstrecken und die Errichtung von 21 neuen Park-and-Ride-Anlagen an.

Neue Straßenbahnen und City-Maut

Auch für innerstädtische Bereiche haben die Grünen Pläne: So plädieren sie für die Ausweitung des Straßenbahnliniennetzes, darunter den Neubau der Linie 27 in Floridsdorf. Ebenso wiederholten sie ihren Wunsch nach der Einführung der Straßenbahnlinie 13, die die Buslinie 13A ersetzen soll. Ebenfalls aufrecht bleibt die Forderung nach einer City-Maut.

Studie als Vergleich

Als Grundlage für das Alternativenpaket diente eine von der Partei in Auftrag gegebene Studie. Dort wurden die Gesamtkosten der vier Straßenbauprojekte mit jenen für die vorgeschlagenen Maßnahmen verglichen. Das Ergebnis: Die Grünen-Vorschläge seien billiger und würden 2,94 Mrd. Euro kosten, die Straßenbauvorhaben seien mit 3,1 Mrd. Euro kalkuliert, hieß es in der Studie. Zudem sei der langfristige Nutzen des Alternativenpakets für Mensch und Umwelt höher, versichern die Grünen.

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