Der Wiener ÖVP-Chefs Johannes “Gio” Hahn hatte 2004 mit “Gio’s Nightline” eine schwarze Nachtbuslinie ins Leben gerufen, die später in den regulären Nacht-Öffibetrieb der Wiener Linien aufgenommen wurde. Der grüne Shuttledienst fährt hingegen tagsüber und bringt Wochenendausflügler künftig vom Reumannplatz in den Böhmischen Prater.
Einsteigen können die Passagiere am Reumannplatz bei der Haltestelle des 68A. Der Bus fährt an Sams-, Sonn- und Feiertagen – und zwar im halben Stundentakt zwischen 13.00 und 17.00 sowie von 18.30 bis 21.00 Uhr. Die Rückfahrt ist jeweils eine Viertelstunde später und ebenfalls alle 30 Minuten möglich.
Unterwegs ist man dabei mit einem Citybus, der je 14 Steh- und Sitzplätze umfasst. Es gebe zwar eine Öffi-Anbindung durch den 68A bzw. die Straßenbahnlinie 6, allerdings müsste man bei dieser Variante einen Fußweg von 900 Metern bzw. 1,2 Kilometern in Kauf nehmen, was für Familien mit kleinen Kindern nicht sehr attraktiv sei, so die grüne Öffi-Sprecherin Ingrid Puller in einer Pressekonferenz am Freitag.
Seit Jahren würden die SPÖ und die Wiener Linien eine derartige Verbindung verhindern. Die Besucher des Naherholungsgebiets seien die Leidtragenden des fehlenden Angebots. Eine weitere negative Folgeerscheinung sei die immense Verkehrsbelastung an Wochenenden und Feiertagen im Wohngebiet rund um den Böhmischen Prater. Unterwegs sein wird der grüne Bus vorerst bis Ende September, wobei sich die Kosten für die Partei laut Puller insgesamt auf rund 22.000 Euro belaufen.
Angesichts des Wahljahres und einer Bürgerinitiative mit bereits 1.500 Unterschriften glaubt Puller sehr wohl an ein Schicksal vergleichbar mit jenem von “Gio’s Nighline”. “Ich denke schon, dass wir die SP-Regierung und die Wiener Linien unter Druck setzen können”, meinte sie im Hinblick auf eine mögliche Aufnahme in den Regelbetrieb hoffnungsvoll.