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Grippeimpfung gratis für sozial Benachteiligte

Die Impfung schützt - in Wien sogar gratis
Die Impfung schützt - in Wien sogar gratis ©Martin Büdenbender / pixelio.de
Sozial benachteiligte Menschen können sich in Wien gratis gegen Influenza impfen lassen.

Die mit der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) durchgeführte Aktion soll den Zusammenhang zwischen Armutsgefährdung und Krankheit aufbrechen helfen, sagten Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Gesundheitsminister Alois Stöger (beide S).

8000 Grippedosen zur Verfügung

Der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) hat 8.000 Impfdosen zur Verfügung gestellt. Wenn die Aktion gut angenommen wird, sei eine Ausweitung überWien hinaus geplant, sagte Hundstorfer. “Gesundheit darf und soll keine soziale Frage sein.”

Zugang ohne viele Hürden

Der Zugang sei “unbürokratisch”, betonte WGKK-Obfrau Ingrid Reischl: Zur Zielgruppe zählt, wer rezeptgebührenbefreit und zudem entweder älter als 50 Jahre oder schwanger ist, eine chronische Krankheit hat oder seine Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren schützen will. Durchgeführt wird das bis zum Ende der Influenzasaison laufende Projekt in den vier Gesundheitszentren der WGKK und im Hanusch-Krankenhaus. Im Gesundheitszentrum Mariahilf werden an vier Terminen eigene Impfstraßen eingerichtet: am 28. und 29. Dezember 2011 sowie am 4. und 5. Jänner 2012, jeweils von 12.00 bis 14.00 Uhr.

Grippeimpfung kann auch bestellt werden

Sozialorganisationen können über die WGKK die Gratis-Impfstoffe bestellen. Bisher haben die Caritas Wien, der Obdachlosenverein Neunerhaus und Ambermed, ein Hilfsprojekt für Menschen ohne Sozialversicherung, von dem Angebot Gebrauch gemacht. Partner sind auch der Fonds Soziales Wien und dieWiener Sozialeinrichtungen.

“Jedes Jahr infizieren sich in Österreich im Schnitt 840.000 Menschen mit Influenza”, sagte Stöger. “Viele davon erkranken oder stecken andere an, ohne selbst Krankheitsanzeichen zu entwickeln.” Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma oder Diabetes hätten ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf.

Laut ÖVIH-Daten ist die saisonale, “echte” Grippe für mehr als 15 Todesfälle pro 100.000 Personen in Österreich verantwortlich, hochgerechnet mehr als 1.000 Tote pro Jahr. Bei einer Influenza-Epidemie, die fast jedes Jahr auftrete, würden sich fünf bis 15 Prozent der Bevölkerung infizieren. Eine Impfung verminderte das Risiko, sich anzustecken, in der Altersgruppe der 18 bis 65-Jährigen um etwa 80 Prozent, bei den Älteren liege die Schutzwirkung bei 55 Prozent. In der Apotheke kostet eine Grippeimpfung derzeit je nach Hersteller etwa 14 bis 18 Euro.

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