Die vom Sozialdemokraten Letta angeführte Regierung spreche zwar jetzt über diese Dinge, schränkte Grillo ein, es sei aber abzuwarten, ob sie diese sich auch tatsächlich einführen werden. “Wir hingegen haben bereits in Sizilien nach den Erfolgen bei der Regionalwahl im vergangenen Jahr auf einen Großteil unseres Gehalts verzichtet und mit dem Geld Kleinunternehmen und Bauern unterstützt.”
Dass in der Großen Koalition aus Lettas Demokratischer Partei (PD) auch die rechtskonservative Gruppierung Volk der Freiheit (PdL) um Ex-Ministerpräsident Berlusconi vertreten ist, sieht Grillo als vorübergehendes Phänomen. “Berlusconi ist der Garant dafür, dass alles so bleibt, wie es ist. (…) Aber sobald dem Staat das Geld ausgehen wird – und das wird bald sein – und niemandem mehr die Beibehaltung des Status Quo garantieren kann, wen werden sie dann wählen? Wir werden Berlusconis Untergang sein, nicht die Demokratische Partei.”
Nach der Beziehung zu Österreich gefragt, gab sich Grillo diplomatisch: “Abgesehen vom Bankgeheimnis, habe ich mir vieles von Österreich abgeschaut, etwa in Umweltfragen. Das Umweltbewusstsein ist in Österreich und Deutschland viel stärker vorhanden als in Italien, unser Land ist da 20 Jahre hinterher. Die Chinesen sind hier in der Zwischenzeit weiter.”