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Grill sieht nur "Schwarz-Weiß"

17 Punkte, vierter Tabellenplatz, bei Casino SW Bregenz ist vor dem Gipfel gegen Meister Austria sportlich alles im Lot. Deshalb sind es vor allem die "Nebengeräusche", die Präsident Hans Grill beschäftigen.

Die Probleme mit dem rechten Auge – bei einer Operation wurde die Hornhaut beschädigt – sind fast ausgestanden, jene mit dem Finanzamt werden Hans Grill noch länger beschäftigen. “Es gibt ein Gentleman’s Agreement, dass über das laufende Verfahren nicht in der Presse gesprochen wird”, würgt der 73-Jährige Fragen nach der Causa “Steueraffäre” schnell ab. Er warte jedenfalls den Bericht ab, danach erst könne er über eine etwaige Reaktion nachdenken. Er jedenfalls werde sich für den Verein einsetzen und notfalls auch “kämpfen”.

Immerhin, so Grill weiter, zähle sein Klub sehr wohl zu den guten Steuerzahlern. “60.000 Euro führen wir monatlich an das Finanzamt ab, 35.000 Euro zahlen wir an die Krankenkasse.” Etwas sei jedoch klar: “Wir haben aus den Vorfällen des Vorjahrs gelernt. Die Verträge wurden geändert, sie sind jetzt einsehbar.” Das heißt aber auch, dass sich die Ausgaben der Schwarz-Weißen erhöht haben, während sich die Einnahmenseite nach unten revidierte. Vor allem zwei Sponsoren gehen dem Klub ab. Hauptsponsor Casino zahlt um rund ein Drittel weniger, von der Altacher Firma Enjo fließt kein Geld mehr. Verständlich, dass der Bregenzer Chef da auch auf Ergebnisse seitens der Bundesliga bei Gesprächen mit Finanzminister Grasser hofft.

Fehler, so räumt Grill ein, habe er auch im Sommer in der “Causa Lawarée” gemacht. “Ich habe auf die falschen Leute gehört.” Jetzt aber sei es wichtig, dass der Stürmer wieder spielt.

Hans Grill über…

  • seine Gesundheit: “In meinem Alter dauert die Genesung halt ein bisschen länger. Aber es wird von Tag zu Tag besser.”
  • die “Jungen Wilden”: “Ich bin mit ihnen zufrieden, denn ich sehe, dass sie ihr Bestes geben. Es stört mich nur, dass Mario Konrad einfach keine Fortschritte macht.”
  • Axel Lawarée: “Mit Rapid ist er sich einig, das weiß ich. Bei einem Vierjahresvertrag und einem Jahresverdienst von 200.000 Euro bleibt er. Ehrlich, ich weiß derzeit nicht, was ich tun soll. Im Winter ist die Sache aber vom Tisch.”
  • Jan-Ove Pedersen: “Ich habe ihm ganz deutlich gesagt: Wenn du so weitermachst, gibt es im Sommer keinen neuen Vertrag.”
  • Frank Stronach und die Austria: “Stronach wollte mir 400.000 für Lawarée geben. Da habe ich ihm gesagt: Dann kauf ich ihn lieber selber. Für Bregenz hatte er nur selten Gehör. Wäre doch schön, wenn wir der Austria am Freitag ein Bein stellen könnten.”
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