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Griechische Regierung gerät unter Druck

Gut drei Wochen vor der Parlamentswahl gerät die griechische Regierung aufgrund der verheerenden Waldbrände immer stärker unter Druck. Tausende Anhänger der linken Opposition zogen am Montagabend lautstark durch Athen.

Dabei warfen sie der konservativen Führung des Landes völliges Versagen vor.„Diese Regierung hat sich als total unfähig erwiesen. Wie alle Krisen ihrer vierjährigen Amtszeit hat sie auch diese nicht gemeistert“, kritisierte Sozialistenchef George Papandreou. Seine Partei hatte von Beginn Brandkatastrophe ein bis zwei Punkte hinter der konservativen Neuen Demokratie von Regierungschef Kostas Karamanlis gelegen.

Unterdessen setzten erschöpfte griechische Feuerwehrleute mit ausländischer Hilfe am Dienstag den fünften Tag in Folge die Löscharbeiten fort. Verzweifelte Menschen flohen weiterhin aus ihren von den den Flammen eingeschlossenen Dörfern. Bei den Waldbränden, die vor allem auf der bei Urlaubern beliebten Halbinsel Peloponnes wüten, sind bisher 63 Menschen ums Leben gekommen. Tausende wurden obdachlos.

Karamanlis stattete mittlerweile den ersten von der Katastrophe betroffenen Gebieten einen Besuch ab und sicherte den Opfern Hilfe zu, die sich mit dem Mut der Verzweiflung und oftmals mit Gartenschläuchen und Eimern gegen die Flammen zur Wehr setzten. Die Regierung verteidigte sich mit dem Hinweis, sie habe nicht schnell genug reagieren können, weil die Feuer von organisierten Brandstiftern gelegt worden seien. „Das kann kein Zufall sein“, sagte Regierungssprecher Theodore Roussopoulos. Allerdings wurden bisher nur einige ältere Menschen und zwei Buben der Brandstiftung beschuldigt.

„Ich musste mit 300 Litern Wein versuchen, die Flammen um mein Haus zu löschen“, sagte Georgios Dimopoulos aus dem Dorf Makistos der Nachrichtenagentur Reuters. “17 Stunden kämpfte ich gegen das Feuer. Wir waren auf die Gnade der Flammen angewiesen. Ich wusste nicht, ob es Tag oder Nacht war.“

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