Die beiden großen Gewerkschaftsverbände GSEE für die private Wirtschaft und ADEDY für den öffentlichen Dienst kündigten für den frühen Abend (18.00 Ortszeit, 17.00 Uhr MESZ) eine Demonstration vor dem Parlament an, das am Donnerstag über das umfangreiche Sparpaket zur Konsolidierung der maroden Staatsfinanzen abstimmen sollte. Die kommunistische Gewerkschaft PAME wollte zur gleichen Zeit auf einem anderen Platz in der Hauptstadt demonstrieren.
In einer Erklärung verurteilte die GSEE die gewalttätigen Auseinandersetzungen vom Mittwoch. Die Anstifter der “blinden Gewalt” fügten dem Anliegen der protestierenden Arbeiter Schaden zu. Die Gewerkschaft wolle aber weiter für ihre “berechtigten” Forderungen kämpfen.
Eine Zustimmung des Parlaments zu dem Sparpaket mit Steuererhöhungen und Lohnkürzungen, das mit den Euroländern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) im Gegenzug für Kredithilfen in Höhe von 110 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre ausgehandelt wurde, galt als wahrscheinlich. Die Partei des sozialistischen Regierungschefs Giorgos Papandreou PASOK hat 160 der 300 Mandate im Parlament. Am Mittwoch waren bei Protesten gegen die Kürzungen in der Hauptstadt Athen drei Menschen in einer Bank ums Leben gekommen. Am Donnerstag traten als Reaktion auf das “tragische Ereignis” die Bankangestellten in Streik.