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Griechenland: Papoulias ist neuer Präsident

Das griechische Parlament hat am Dienstag mit überwältigender Mehrheit den ehemaligen sozialistischen griechischen Außenminister Karolos Papoulias zum neuen Staatspräsidenten gewählt.

Für den 75-jährigen Papoulias, der allein kandidierte, stimmten 279 von insgesamt 300 Abgeordnete. Damit wurde die nötige Zwei-Drittel- Mehrheit von 200 Stimmen für die Wahl eines Staatspräsidenten im Parlament deutlich übertroffen.

Neben den Abgeordneten der regierenden konservativen Nea Dimokratia (ND) stimmten auch die Abgeordneten der größten Oppositionspartei, der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (PASOK), für den 1929 in der nordwestgriechischen Stadt Ioannina geborenen Juristen.

Mit der Wahl Papoulias für eine fünfjährige Amtszeit ist erstmals ein Sozialist ins höchste Amt Griechenlands gewählt worden. Der regierende konservative Ministerpräsident Kostas Karamanlis hatte Ende Dezember überraschend den früheren sozialistischen Außenminister als Kandidaten vorgeschlagen. „Es war unsere Pflicht, die größtmögliche Akzeptanz zu suchen“, sagte Karamanlis am Dienstag im Fernsehen. Papoulias sei nach seinen Worten „ein Politiker mit Erfahrung, Wissen und Vernunft.“

Auch der sozialistische griechische Oppositionsführer Georgios Papandreou begrüßte die Entscheidung des konservativen Premierministers und würdigte die „Erfahrung und die Vernunft“ des Politikers aus den Reihen seiner Partei.

Der Präsident hat in Griechenland nur repräsentative Kompetenzen. Der neue Präsident wird am 12. März dieses Jahres vereidigt. Papoulias löst den bisherigen Präsidenten Griechenlands, Konstantinos Stefanopoulos, ab, der am 11. März 2005 die von der Verfassung erlaubten zwei Amtszeiten beendet.

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