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Greenspan: Keine Signale für Zinserhöhung

US-Notenbankchef Alan Greenspan hat bei seiner mit Spannung erwarteten Anhörung vor Kongressmitgliedern keine Signale für eine baldige Zinserhöhung gegeben.

Der 78-Jährige vermied am Dienstag bei einer Rede vor dem Bankenausschuss des Senats anlässlich seiner Nominierung für eine fünfte Amtszeit jede Äußerung zur Geldpolitik und zum Wirtschaftsausblick. Er bekräftigte lediglich die allgemeine Handlungsbereitschaft der Fed bei überraschend auftretenden Konjunkturgefahren. „Vorausschauend müssen wir darauf vorbereitet sein, auf alle möglichen Ereignisse zu reagieren“, sagte der seit 1987 amtierende Notenbankchef. „Dies gilt insbesondere angesichts der glücklicherweise geringen, aber weiter ziemlich beunruhigenden Möglichkeit eines erneuten bedeutenden Terroranschlags in den Vereinigten Staaten.“

An den Märkten wird mittlerweile wegen der starken Konjunkturerholung fest mit einer Zinserhöhung der US-Notenbank (Fed) beim Treffen am 29. und 30. Juni gerechnet. Diese Erwartung wurde auch von einem überraschend kräftigen Verbraucherpreisanstieg im Mai bestärkt. Uneins sind sich die Analysten allerdings, ob der Zins von derzeit 1,00 Prozent um 25 oder gar um 50 Basispunkte angehoben wird.

Greenspan hatte zuletzt ein gemäßigtes Zinserhöhungstempo signalisiert, aber für den Fall einer unerwartet stark anziehenden Inflation auch einen kräftigen Schritt nicht ausgeschlossen. Greenspan gilt als wichtigster Notenbanker der Welt und bedeutende Stütze der US-Wirtschafts- und Finanzpolitik. US-Präsident George W. Bush hatte ihn im vergangenen Monat für eine weitere, vier Jahre dauernde Amtszeit nominiert. Der Bankenausschuss des Senats wird darüber in den nächsten Tagen entscheiden und damit den Weg für ein abschließendes Votum des gesamten Senats ebnen. Greenspans derzeitige Amtszeit endet am 20. Juni.

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