AA

Greenpeace protestiert

Aktivisten der Organisation Greenpeace haben am Mittwoch auf dem Gelände des geplanten Atommüll-Endlagers in Gorleben gegen den bevorstehenden Castor-Transport protestiert.

30 Greenpeace-Mitglieder erklommen vor Ort einen 40 Meter hohen Förderturm und befestigten ein neun mal sieben Meter großes Transparent mit der Aufschrift „Erst wenn der letzte Tropfen Grundwasser verstrahlt ist, werdet ihr feststellen, dass Gorleben kein sicheres Endlager für Atommüll ist.“

Ein Polizeisprecher in Lüchow bestätigte die Aktion, widersprach aber den Greenpeace-Angaben über die Teilnehmerzahl. Während die Umweltschützer von insgesamt 100 Aktivisten vor und auf dem Gelände sprach, bezifferte er die Zahl auf knapp 60. Die Polizei werde aber zunächst nicht einschreiten, sagte der Sprecher auf Anfrage. Mitte November wird der nächste Castor-Transport mit abgebrannten Brennstäben in Gorleben erwartet.

Greenpeace fordert von der deutschen Regierung, die Castor-Transporte in die Region zu beenden und den als unsicher erachteten Salzstock Gorleben als Standort für ein Atommüll-Endlager aufzugeben. Es bestehe die Gefahr, dass die nuklearen Abfälle dort langfristig das Grundwasser verseuchten, erklärte die Umweltorganisation zur Begründung. Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler sagte: „Die tödlich strahlenden Abfälle können dort nicht sicher von der Umwelt abgeschirmt werden – das ist schon seit über 20 Jahren klar.“ Der radioaktive Abfallstoff Uran strahle über vier Milliarden Jahre.

Bisher ist der Salzstock Gorleben noch nicht als Endlager deklariert, sondern wird auf seine Eignung hin erkundet. 1995 wurde aber ein Zwischenlager in direkter Nachbarschaft in Betrieb genommen. 32 Behälter mit Atommüll lagern laut Greenpeace dort bis jetzt, in der Woche ab dem 10. November 2003 würden erneut zwölf Castoren aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague erwartet.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Greenpeace protestiert
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.