Greenpeace-Aktivisten aus Österreich und Ungarn haben Montag, Vormittag vor den Toren des ungarischen Atomreaktors Paks demonstriert. Auf einem großen Transparent forderten die Umweltschützer „Stop Paks Experiments“.
Vor kurzem kam es laut Greenpeace zu mehreren schweren Störfällen in Paks wobei radioaktive Gase im Atomreaktor freigesetzt wurden. Die Störfälle entstanden während eines Verfahrens zur Reinigung von Brennstäben, bei dem zu Testzwecken gleichzeitig 30 anstatt nur sieben Brennstäbe gereinigt werden sollten.
„Greenpeace fordert ein sofortiges Ende dieser Experimente und die lückenlose Aufklärung der Ursachen der Störfälle“, betonte Greenpeace Atomsprecher Erwin Mayer in einer Aussendung. „Mit der geplanten Betriebszeitverlängerung der Reaktoren russischer Bauart um zehn Jahre steht das nächste unsichere Experiment bevor. Wenn der Pannenreaktor Paks länger am Netz bleibt als vorgesehen, dann gleicht das einem russischem Roulette, das auf dem Rücken der Menschen in Österreich, Ungarn und in ganz Europa ausgetragen wird.“
Die Umweltschutzorganisation Global 2000 forderte die Abschaltung des Atomkraftwerks Paks, so lange der Störfall ungeklärt ist und plant den Ausbau des unabhängigen Kontrollsystems RAMOS. Der Bericht der internen Untersuchung müsse sofort und vollständig veröffentlicht werden. „Die Betreiber des AKW Paks haben sich gerne als Musterbeispiel für Transparenz dargestellt, im Ernstfall ist davon jedoch nichts mehr übrig. Deshalb versuchen wir, unser unabhängiges Messsystem RAMOS auch um Paks herum aufzubauen. Doch dafür benötigen wir massive Unterstützung für den Kauf weiterer Sonden“, so Thorben Becker von Global 2000 weiter. Unter der Telefonnummer 01/812 57 30 – 0 werden Spenden dafür entgegen genommen.