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Greenpeace gegen Atom-Transport

Die Umweltorganisation Greenpeace will den für Anfang November geplanten bisher größten Atommülltransport ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben stoppen.

Deutsche Regierung sieht kein Risiko für Bevölkerung.

Die deutschen Umweltschützer legten nach eigenen Angaben am Donnerstag Widerspruch gegen den Transport beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ein. Als Grund nannte Greenpeace eine Ankündigung des BfS, neben den geplanten zwölf dezentralen Zwischenlagern bei den Atomkraftwerken nun auch erstmals die zentralen Zwischenlager in Gorleben und im westfälischen Ahaus auf Risiken durch Flugzeugabstürze zu überprüfen. Offenbar habe das BfS selbst neue Zweifel an der Sicherheit des Castor-Lagers, betonte Greenpeace.

Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler erklärte in Hamburg, wenn nun selbst die Genehmigungsbehörde in Salzgitter „Zweifel an der Sicherheit der Castor-Scheune in Gorleben hegt, darf dort kein weiterer Castor-Behälter mehr eingelagert werden“. Greenpeace zufolge sollen im Herbst zwölf Castor-Behälter mit hochradioaktivem Abfall aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben rollen. Bisher stehen demnach dort 19 Castoren in einer Industriehalle, die keine zusätzliche Schutzfunktion gegen Einwirkung von Außen biete.

Unterdessen äußerte die Bundesregierung die Einschätzung, dass Castor-Transporte trotz der aktuellen Diskussion über die neuen Untersuchungen kein Risiko für die Bevölkerung darstellten. Wie die Bundestagspressestelle in Berlin weiter mitteilte, bekannte sich die Regierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion zudem zu den Vereinbarungen über die Rücknahme der Glaskokillen aus La Hague. Außerdem garantierte das Kabinett demnach, dass die Genehmigungen für die im November geplanten Transporte nicht durch veraltete Befunde beeinträchtigt werden.

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