Nach rund drei Monaten haben Kriminalisten der Bundespolizeidirektion den Fall nun geklärt.
Zunächst behauptete der Gelegenheitsspieler, der sich abwechselnd an Automaten und bei Sportwetten versuchte, von fünf Jugendlichen ausländischer Herkunft in der Straßganger Straße mit Messern bedroht worden zu sein. Die Täter hätten 40 Euro geraubt und ihn auch gezwungen, Geld bei einem Bankomaten abzuheben. Nach der mehrmaligen Eingabe eines falschen Codes sei ihm aber die Flucht gelungen.
In Wirklichkeit verspielte der 21-Jähriger die 40 Euro, mit denen er an einem Sonntag bei einem Supermarkt am Hauptbahnhof einkaufen sollte. Der Grazer hatte bei einer Fußballwette auf das falsche Team gesetzt. Auf dem Heimweg begegnete er dann drei Männern, denen er nach einer Niederlage bei einem Fußballturnier die damals vereinbarte Siegerprämie schuldete. Sie forderten den Grazer – “ohne Androhung von Gewalt”, wie die Polizei festhielt – auf, die Schulden zu begleichen.
Der 21-Jährige ging zuerst zum Bankomaten, nach der Eingabe des falschen Codes versprach er dem Trio, das Geld bei seinem Vater zu holen. Die Fußballbekannten folgten dem Mann zur Wohnung, in der er gemeinsam mit seiner 18-jährigen Lebensgefährtin wohnt. Vor dem Haus überließ er den Männern als “Pfand” seine Bankomatkarte. Seiner Freundin – die ihn laut Polizei “aufgeputzt” hatte – erzählte er aber die erfundene Geschichte und verständigte die Polizei.
Nach Fotos aus der Überwachungskamera des Bankomaten veröffentlicht wurden, meldete sich einer der drei “gesuchten” Männer bei der Exekutive. Nach seiner Aussage wurde der 21-jährige nochmals einvernommen und legte ein Geständnis ab. Er wurde wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung und wegen Verleumdung angezeigt.