Grauwal-Sichtung im Atlantik: Art galt seit 200 Jahren als ausgestorben

Wie das Nachrichtenportal Watson berichtete wurde die Jagd auf Wale Jahrhunderte lang intensiv betrieben, was mehrere Arten an den Rand des Aussterbens brachte. Besonders betroffen ist der Grauwal, dessen Population im Atlantik als vollständig ausgerottet galt.
Neben ihrem Fleisch, das in asiatischen Ländern als Delikatesse gilt, wurden auch andere Teile der Tiere kommerziell genutzt. So diente ihr Fett als Lampenöl und die Kieferhörner fanden Verwendung in der Herstellung von Korsettstützen.
Überraschende Sichtung eines "ausgestorbenen" Grauwals
Diese historische Praxis hatte dramatische Auswirkungen auf die Walpopulationen. Wie das Nachrichtenportal Watson berichtet hat nun ein Team von Meeresbiologen des Anderson Cabot Center for Ocean Life über eine sensationelle Beobachtung vor der Küste von Massachusetts: die Sichtung eines Grauwals, der seit zwei Jahrhunderten als ausgestorben galt. Kate Laemmle, Teil des Expeditionsteams, beschrieb die Begegnung als unglaubliches Ereignis, da dieser Wal in den Gewässern des Atlantiks nicht mehr existieren sollte.

Grauwale, die normalerweise in zwei Gruppen unterteilt werden – die im Ostpazifik und die im Westpazifik – sind bekannt für ihren mit Seepocken und Walläusen übersäten Körper sowie die charakteristischen Höcker statt einer Rückenflosse.
Klimawandel als möglicher Grund für die unerwartete Entdeckung
Die Forschenden spekulieren, dass die ungewöhnlichen Sichtungen – inklusive einer weiteren Beobachtung eines Grauwals in Florida im vergangenen Dezember – auf den Klimawandel zurückzuführen sein könnten. Die steigenden Temperaturen führen dazu, dass die Nord-West-Passage zwischen Atlantik und Pazifik im Sommer weitgehend eisfrei sei, was Pazifikwale veranlasst, Hunderte Kilometer durch die Arktis in den Atlantik zu schwimmen.

Seit 1986 ist die Jagd auf Wale, die einst wegen ihrer Barten intensiv betrieben wurde, verboten. Dennoch setzen einige indigene Völker die Jagd für nicht kommerzielle Zwecke fort. Diese außergewöhnliche Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Anpassungsfähigkeit der Meerestiere an veränderte Umweltbedingungen und betont die Wichtigkeit des Schutzes bedrohter Arten.
(VOL.AT)