Gratis-Zahnspange: Deutlich mehr Anträge als erwartet
Seit Beginn der Gratis-Zahnspangen-Aktion Mitte 2015 wurden rund 25.400 Anträge gestellt, gerechnet wurde nur mit 18.000. Das berichtete das “Morgenjournal” des Radiosenders Ö1 am Montag unter Berufung auf den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.
Ein Grund für die hohe Zahl der Anträge ist laut Hauptverband ein Rückstau, da viele Familien auf die Einführung der Gratis-Zahnspange gewartet hätten. Außerdem nahmen Familien, die eine Zahnregulierung andernfalls überhaupt nicht finanzieren hätten können, die Möglichkeit der kostenlosen Zahnregulierung in Anspruch. Seit eineinhalb Jahren werden die vollständigen Kosten der Zahnspangen für Kinder und Jugendliche mit schweren Fehlstellungen von den Krankenkassen übernommen.
Für Familien, die sich die Zahnbehandlung sonst nicht leisten hätten können, stellt dies einen wichtigen Fortschritt dar. “Aus sozialer Sicht ist die Gratis-Zahnspange ein Erfolg”, zeigte sich Bernhard Wurzer, Generaldirektor-Stellvertreter des Hauptverbands, im “Morgenjournal” überzeugt.
Gratis Zahnspange: Weitere Steigerung der Anträge erwartet
Bis Ende des Jahres 2017 rechnet man beim Hauptverband mit einer weiteren Steigerung der Antragszahlen auf 40.000, sagte Dieter Holzweber von der Pressestelle des Hauptverbands auf APA-Anfrage. Jährlich kostete die Gratis-Zahnspange den Krankenkassen bisher 80 Millionen Euro.
Die Kritik des Verbands für Kieferorthopäden, der große Unterschiede in der Anerkennung bestimmter Fehlstellungen, wie etwa Kreuzbisse, in den Bundesländern ortete, wies Wurzer zurück. Auch, dass es im Westen leichter sei, eine Gratis-Zahnspange zu bekommen als im Osten, dementierte er. Es solle zur Überprüfung und Verbesserung der Leistung in drei Jahren aber eine entsprechende Evaluierung geben, kündigte Wurzer an.
(APA, Red.)