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Gratis-Eintritt in Bundesmuseen als Budget-Schwergewicht

Ab Jänner 2010 gilt der Gratis-Eintritt für bis-19-Jährige in allen Bundesmuseen. Die finanzielle Abgeltung für die Museen kostet den Staat etwa drei Millionen Euro pro Jahr.

In einer Anfragebeantwortung gab Kulturministerin Claudia Schmied (S) nun die finanzielle Abgeltung bekannt, die die einzelnen Häuser für diesen Gratiseintritt bekommen werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Bundesmuseen auf rund drei Millionen Euro pro Jahr. Durchschnittlich gibt es 727.500 Eintritte im Jahr von Kindern und Jugendlichen in alle Bundesmuseen.

Zugrunde liegt den Berechnungen ein durchschnittlicher Eintrittspreis von 4 Euro pro Besucher in der Altersgruppe der 6- bis 19-Jährigen sowie die durchschnittlichen Besucherzahlen dieser Gruppe in den Jahren 2006 bis 2008. Die Mittel werden dabei auf die beiden Jahre des Doppelbudgets 2009/10 verteilt abgerechnet: So gibt es bereits 2009 die Hälfte des jeweiligen Betrages, obwohl der Gratiseintritt erst 2010 beginnt.

Die höchste Zahl an jungen Besuchern hat das Kunsthistorische Museum (KHM) mit Theatermuseum und Völkerkundemuseum mit 231.000 pro Jahr. Diese Zahl ergibt bei einem Ticketpreis von 4 Euro geschätzte ausbleibende Einnahmen von 924.000 Euro, die dem KHM ersetzt werden. Daher bekommt das KHM 2009 und 2010 jeweils bis zu 460.000 Euro (zusammen also 920.000 Euro), wobei der 2009 entfallende Anteil dabei zur Gänze für das Jahr 2010 zur Verfügung steht.

An zweiter Stelle steht das Naturhistorische Museum mit 162.000 jungen Besuchern pro Jahr, die geschätzten Kosten von 648.000 Euro werden bis zu 325.000 Euro jährlich übernommen. Es folgt das Technische Museum mit der Mediathek mit 142.000 jungen Besuchern (568.000 Euro/285.000 pro Jahr), Albertina (84.000 Besucher, 336.000 Euro/165.000 Euro), Belvedere (62.000 Besucher, 248.000 Euro/125.000 Euro), Mumok (34.000 Besucher, 136.000 Euro/70.000 Euro) und das MAK (8.500 Besucher, 34.000 Euro/20.000 Euro).

Die Österreichische Nationalbibliothek hatte zwar nur durchschnittlich 4.000 junge Besucher jährlich, was also einem Kostenersatz von 16.000 Euro entsprechen würde. Jedoch bekommt sie zweimal bis zu 100.000 Euro. Dass die Nationalbibliothek daher insgesamt um fast 170.000 Euro mehr bekommen könnte als die entgangenen Einnahmen ausmachen, erklärt sich laut einem Sprecher des Ministeriums aus der Tatsache, dass hier “eventuelle Folgekosten” miteinberechnet wurden. Diese seien bei der ÖNB “deutlich höher”, weil es im Gegensatz zu anderen Häusern noch kein eigenes Vermittlungspersonal für Kinder gebe, hieß es auf APA-Nachfrage.

Die Abgeltung erfolgt aufgrund einer Festlegung der Bundesregierung im Regierungsabkommen und erfolgt im Rahmen der ab 1. Jänner 2009 geltenden Erhöhung der Basisabgeltung der Bundesmuseen.

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