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Grassers "Glamour-Baby"

Zeitungen werden um das erste Foto des Sprösslings von Karl-Heinz Grasser und Fiona rittern. Doch das Promi-Paar plant nicht, als stolze Eltern samt Nachwuchs für ein Bild zu posieren.

Wenn Fiona Swarovski Ende August/Anfang September ihr Baby auf die Welt gebracht hat, wird in der österreichischen Medienlandschaft ein Phänomen zu beobachten sein, das bisher vor allem aus Großbritannien oder den USA bekannt war: Zeitungen und Zeitschriften werden wohl um das erste Foto des Sprösslings von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Fiona rittern. Doch das Promi-Paar plant nicht, als stolze Eltern samt Nachwuchs für ein Bild zu posieren.

„Es gibt schon Anfragen nach der einen oder anderen Geschichte“, sagte Manfred Lepuschitz, Sprecher des Paares, zur APA. Bisher gab es für die Medien allerdings durchwegs einen Korb: „Fiona Swarovski und Karl-Heinz Grasser möchten ihr Kind bewusst aus der Öffentlichkeit heraushalten. Allein schon aus Sicherheitsgründen“, so Lepuschitz.

Dass man dadurch die Gefahr läuft, dass Paparazzi zur Jagd auf das erste Baby-Foto blasen, ist dem Paar natürlich bewusst. „Das ist sicher ein Problem“, sagte Lepuschitz.

Dass die Nachfrage nach Baby-Fotos von Prominenten in Österreich bisher eher gering war, hat nicht zuletzt mit dem fehlenden Glamour-Faktor heimischer Stars zu tun. “Österreich hatte seit dem Ende der Monarchie kein internationales Jet-Set-Paar mehr“, erklärte Meinungsforscher Wolfgang Bachmaier (OGM) im Gespräch mit der APA.

Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo Dynastien wie etwa die Rockefellers, die Kennedys oder adelige Familien seit Jahren die Society-Berichterstattung mitprägen, sind die prominenten Familien in Österreich Bachmaier zufolge eher öffentlichkeitsscheu. Auch internationale Stars sind rar gesät.

Swarovski und Grasser würden genau diese Lücke füllen. „Es gibt einfach ein großes Bedürfnis nach Glamour“, sagte Bachmaier. Zudem hätte das traditionell eher konservative österreichische Publikum dem Paar, das anfangs mehr durch Turbulenzen in die Schlagzeilen geraten war, seit der Hochzeit auch seinen Segen gegeben. Mit dem Kind würde diese „romantische Idylle“ sozusagen perfekt.

Auch der Mediensektor hat sich verändert: „In Österreich gab es traditionell die Übereinkunft, über Familie und Privatsphäre nicht zu berichten“, meinte der Meinungsforscher. Diese strenge Trennung von öffentlicher und privater Sphäre ist in den vergangenen Jahren auch in der Alpenrepublik zunehmend bröckelig geworden. „Die Society-Berichterstattung ist auch für heimische Medien inzwischen ein wichtiger Geschäftszweig“, konstatierte Bachmaier.

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