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Grass fordert Entschuldigung von Reich-Ranicki

Der Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass besteht darauf, dass sich der Literaturkritiker Reich-Ranicki bei ihm für seinen Verriss des Romans „Ein weites Feld“ entschuldigt.

Der habe ihn getroffen und dazu geführt, dass er auf Distanz gegangen sei, meinte der Autor. „Das muss er zurücknehmen, darauf bestehe ich“, sagte Grass in einem Gespräch mit dem ARD-Vorsitzenden und WDR-Intendanten Fritz Pleitgen, das am Mittwochabend auf ARD ausgestrahlt wird (23.00 Uhr). Anlass für das Interview war der 75. Geburtstag von Grass am 16. Oktober, teilte der WDR am Dienstag mit.

Ausdrücklich verteidigte Grass seinen Freund und Kollegen Martin Walser gegen den Vorwurf des Antisemitismus im Zusammenhang mit dessen Werk „Tod eines Kritikers“. Der Nobelpreisträger wirft dem Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Frank Schirrmacher, „versuchten Rufmord“ vor. In dem Buch finde sich im Gegensatz zur Einschätzung Schirrmachers „keine einzige antisemitische Zeile“. Es handle sich bei der Auseinandersetzung um „Feuilleton-Gezänk“ und ein „erbärmliches Schauspiel“.

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