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Granatenanschlag im Nord-Kosovo

Neun Personen sind am Samstagabend in Mitrovica, der geteilten Stadt im Nordkosovo, durch eine Granatenexplosion verletzt worden. Die Bombe explodierte vor einem Cafe.

Nach Angaben serbischen staatlicher Medien ist die Bombe vor einem Cafe im Nordteil der Stadt unweit des Flusses Ibar explodiert, der den von Serben bewohnten Stadtteil vom albanischen Südteil trennt. Angeblich habe es bei der Explosion bloß zwei Verletzte gegeben.

Wie der TV-Sender RTS berichtete, war die Bombe von einem minderjährigen Mann geworfen worden, der aus dem Südteil der Stadt gekommen war, und gleich nach der Explosion dorthin zurück flüchtete. Er konnte allerdings identifiziert und festgenommen werden. Etwa 300 Serben hätten sich nach der Explosion an der Brücke zu einer Protestkundgebung eingefunden, berichtete der Sender. Einer der Gäste im Cafe „Dolce Vita“ war im Augenblick der Bomben- Explosion auch Oliver Ivanovic, Chef der Serbischen Liste für den Kosovo und Metohija. Ivanovic hat Beta gegenüber den Bombenanschlag als „Katastrophe“ bezeichnet und seine „große Besorgnis“ bekundet. Die UNMIK-Polizei hat unterdessen Ermittlungen eingeleitet, meldete die Presseagentur Beta. Der Chef der Serbischen Liste für Kosovo und Metohija war in den vergangenen Tagen seitens des Belgrader Verhandlerteams für den künftigen Status des Kosovo heftig kritisiert worden. Anlass für die Kritik lieferten seine Treffen mit dem kosovarischen Regierungschef Agim Ceku und dem UNO-Chefverhandler für den Kosovo, Martti Ahtisaari, in Pristina. Dem UNO-Chefverhandler hatte Ivanovic auch seinen Vorschlag zur Dezentralisierung, bzw. zur Bildung neuer Serbenkommunen präsentiert, der sich von jenem Belgrads unterscheidet.

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