Kochen, spazieren und selbstorganisieren – all dies ist im diesjährigen bunten Programm des Urbanize-Festivals unter dem Titel “Grätzelhood” möglich. Ob Vorträge, Workshops oder Installationen: Alles dreht sich um das Thema Nachbarschaft, Teilhabe und politische Umgestaltungsmöglichkeiten.
Grätzel ist urbanes Zentrum
Die Idee des Kollektivs aus Künstlern, Kuratoren, Raumplanern und anderen Professionen: Das Grätzel als Ort lokaler Gestaltungsmacht aufzuzeigen. Längst sei das Versprechen urbaner Zentren als Stätten “individualistischer Anonymität” gebrochen, Großstädte seien zu Ballungsräumen der Vereinsamung geworden. Nachbarschaften müssten deshalb verstärkt als lebensnotwendige Ressource der Allgemeinheit gesehen werden und dies versuche man im heurigen Festival umzusetzen, so die Vision der Veranstalter.
Zur Eröffnung präsentiert Urbanize die Ausstellung der Fotografin Kati Bruder in der Festivalzentrale der Nordbahn-Halle in Wien-Leopoldstadt. Unter dem Titel “Wir Anderen” wirft die Künstlerin einen Blick auf die Nachbarschaft mit ihrer Einsamkeit, Isolation und dem sie dennoch vereinenden Wir-Gefühl. Gefeiert wird am Eröffnungsabend mit DJ CounTessa.
Gemeinschaft soll gestärkt werden
Ebenfalls zu sehen sind Kurzfilme einer Gruppe österreichischer Filmschaffender, die sich dem Kampf gegen Verhetzung und Entsolidarisierung verschrieben haben. Die “Shared Walks” des Festivals bieten die Möglichkeit, in zufällig zusammengestellten Teilnehmer-Konstellationen spazierend die Umgebung zu erkunden. Jene, die sich schon immer in einer Initiative aktiv einbringen wollten oder dies bereits tun, finden hierzu im “Bureau für Selbstorganisierung” Ansprechpersonen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Um den Geist der Community bis zum Ende aufrecht zu erhalten, gibt es zum Abschluss in Zusammenarbeit mit der Caritas und AfroRainbowAustria ein gemeinsames “Farewell-Dinner”, bei dem alle eingeladen sind mitzukochen.
(APA/Red)