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GR: Angeklagter wird ausgeliefert

Einer der Hauptangeklagten im Mordprozess um den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic, Dejan Milenkovic "Bugsy", wird nach einem Beschluß des Berufungsgerichtes in Thessaloniki von Griechenland an Serbien ausgeliefert.

Das Gericht gab damit dem Auslieferungsantrag der serbischen Behörden statt. Milenkovic war am 16. Juli in Thessaloniki festgenommen worden. Milenkovic soll der Auslieferung zugestimmt haben, berichtete die Nachrichtenagentur ANA unter Berufung auf dessen Anwältin.

Das Gericht hatte am 12. August über den Antrag aus Belgrad beraten. Von den serbisch-montenegrinischen Behörden forderte es danach zusätzliche Unterlagen, die am vergangenen Freitag zugestellt wurden. Die Entscheidung des Gerichtes muss noch vom griechischen Justizminister bestätigt werden.

Milenkovic wird unter anderem beschuldigt, am 21. Februar 2003 bei einem gescheiterten Attentat auf Djindjic die Hauptrolle gespielt zu haben. Der 34-Jährige soll mit einem Lkw mit österreichischem Kennzeichen versucht haben, den Dienstwagen des Ministerpräsidenten, der zum Flughafen unterwegs war, zu rammen. Ein Zusammenstoß konnte vom Fahrer des Premiers nur knapp verhindert werden. Milenkovic kam danach für zwei Tage in Untersuchungshaft. Ein Belgrader Gericht ließ ihn aber frei, woraufhin er untertauchte.

Milenkovic war einer der führenden Mitglieder der Mafia-Gruppe im Belgrader Stadtviertel Zemun, die zusammen mit einigen Angehörigen der Spezial-Polizeieinheit „Rote Barette“ den Anschlag auf Djindjic am 12. März vorgenommen hatte. Djindjic wurde damals von einem Scharfschützen in der Nähe des Belgrader Regierungssitzes erschossen.

In die Ermordung von Djindjic sind laut Anklage dreizehn Personen verwickelt. Mit Milenkovic werden bei der Fortsetzung des Gerichtsprozesses im September acht von ihnen vor Gericht stehen.

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