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Gotthard-Tunnel: Österreicher verhelfen Schweiz zum Durchbruch

Beim Tunnelbau durch den Schweizer Gotthard spielen Österreicher eine wichtige Rolle. Den historischen Durchstich heute Freitag wird die Tunnelbohrmaschine "Sissi" mit der Beseitigung der letzten 1,8 Meter Felswand machen.

Drei Kärntner Tunnelbauer, nämlich Hubert Bär, Johann Gössnitzer und Harald Bachmann werden dann mit ihrem Team als Erste durchs Loch im Berg steigen, berichtet die “Berner Zeitung”. Auf der anderen Seite werden sie vom Schweizer Verkehrsminister Moritz Leuenberger empfangen. Damit ist nach neun Jahren Bauzeit der Hauptdurchschlag im Gotthard-Basistunnel geschafft.

Die drei Kärntner aus dem Mölltal bohren schon jahrelang durch den Berg, sie gehen heute in die Tunnel-Geschichte ein. Seit fast neun Jahren treibt der österreichische Polier Bär mit seiner 17 Mann starken Schicht die Tunnelbohrmaschine Sissi durch den Gotthard. Wenn Maschinenführer Johann Gössnitzer heute auf Bärs Kommando die letzten 1,8 Meter Fels durchbohrt, macht der Hauptdurchschlag nicht nur den Weg frei von Erstfeld nach Bodio. Er beschert der Schweiz mit 57 Kilometern auch den längsten Bahntunnel der Welt. Harald Bachmann, der als Schlosser und Ersatzfräsenfahrer zu Bärs Team gehört, ist mit dabei.

Ein Anreiz für die schwere Arbeit – täglich neun Stunden ohne Tageslicht, dafür 30 Grad Hitze und über 50 Prozent Luftfeuchtigkeit im Stollen – ist das Geld. Die Tunnelbauer verdienen in der Schweiz etwa ein Drittel mehr als in Deutschland oder Österreich – monatlich etwa 8.000 Franken (5.976 Euro). Wenn nach zehn Tagen Arbeit dann fünf freie Tage folgen, fahren die Österreicher heim.

Zahlreiche österreichische Tunnelbauer haben bei der Riesenbaustelle mitgewirkt. Von den rund 2.000 Beschäftigten am Gotthard-Basistunnel stammt ein Viertel aus Österreich. Die meisten davon kommen aus dem Mölltal in Kärnten.

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