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Gott verhüte! - Trailer und Kritik zum Film

Ein Pfarrer, der Löcher in Kondome sticht, damit in seiner Gemeinde wieder mehr Kinder auf die Welt kommen? Klingt schräg - und kommt am Freitag ins Kino.Alle Spielzeiten auf einem Blick

Die abseitige Balkankomödie “Gott verhüte!” des kroatischen Regisseurs Vinko Bresan nimmt die katholische Kirche aufs Korn. Schwarzer Humor und anzügliche Witze beherrschen den Film dabei zwar, doch auch dramatische Elemente halten Einzug.

Gott verhüte! – Geschichte

Azurblaues Meer, schnuckelige kleine Steinhäuser: Eigentlich könnte in dieser Postkartenidylle einer kleinen dalmatinischen Insel alles so schön sein. Doch die Alten sterben weg, und die Babys lassen auf sich warten. Priester Fabian (großartig: Kreimir Miki) fürchtet, das Dorf könnte bald aussterben und tut sich mit Kioskbesitzer Petar (stoisch-cool: Nika Butijer) zusammen: Wenn die Leute nicht mehr verhüten, kommen auch mehr Kinder zur Welt, überlegen sie.

Die beiden stechen also fortan winzige Löcher in die Kondome, die Petar in Scharen verkauft – es ist schließlich nicht so, als hätten die Leute keinen Sex. Nur mit wem, das entspricht nicht gerade den katholischen Sitten des kleinen Dorfes. Als sich bald auch noch der schrullige Apotheker anschließt und den Frauen nur noch Vitamine statt der Pille verkauft, nehmen die Hochzeiten so zu wie der Bauchumfang der Frauen. Nur die Gesichter einiger Männer werden ziemlich lang.

Gott verhüte! – Kritik

Klar, dass der plötzliche Kindssegen nicht ohne Folgen bleibt: Das Fernsehen berichtet, ein Bischof schaut vorbei, und immer öfter klingeln die Leute mitten in der Nacht bei Priester Fabian. Der ahnt denn auch, dass sich vielleicht nicht alle Dinge zum Guten entwickeln könnten.

Bresans Film ist verrückt – und gelungen. Denn er schafft es, die katholische Kirche bitterböse zu karikieren und zugleich die Scheinheiligkeit der Dorfgemeinschaft herauszustellen. Dass die anfangs sehr heitere Komödie schließlich auch etwas Tragisches hat, erklärte der Filmemacher so: “Einfach weil das Leben auch kein festes Genre hat, sondern Komödie und Drama immer zusammengehören.”

(APA)

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