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Goldenes Ehrenzeichen für Zeilinger

Zeilinger &copy APA
Zeilinger &copy APA
Dem Experimentalphysiker Anton Zeilinger (60) ist am Montag das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen worden - Zeilinger: Bis ans Lebensende für Idee „Elite-Uni“ kämpfen.

Zeilinger sei ein Wissenschafter, „der in der allerersten Liga mitspielt“, begründete der Laudator, Bürgermeister Michael Häupl (S), die Auszeichnung. Der Geehrte bedankte sich und versprach, bis an sein Lebensende für die Idee einer Elite-Universität in Österreich zu kämpfen.

Häupl würdigte die Bedeutung von Zeilingers quantenphysikalischer Arbeit, die die Welt verändern werde. Dabei habe der Physiker immer einen breiten Horizont bewahrt: „Ich habe selten einen so geistig offenen Menschen getroffen“, so der SP-Politiker.

Auch hob der Laudator die Rolle Zeilingers als geistiger Vater der geplanten Elite-Universität in Österreich hervor. Nach der Standortentscheidung der Bundesregierung für Gugging (NÖ) und gegen Wien hatte Zeilinger sich gemeinsam mit den anderen beteiligten Wissenschaftern aus dem Projekt zurückgezogen.

Zeilinger unterstrich in seiner Dankesrede, bereits am 18. April 2005 von der heute verliehenen Auszeichnung erfahren zu haben. Die Querelen um die Elite-Universität habe man damals noch nicht absehen können. „Das scheint überhaupt eine Eigenschaft von politischen Vorgängen zu sein, dass sie sehr oft nicht abzusehen sind“, meinte der Physiker.

Klar sei jedenfalls, dass Politik niemals über Kultur bestimmen könne, Kultur aber über Politik, zitierte Zeilinger den ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss. Er jedenfalls werde bis zu seinem Lebensende für die Idee eines Spitzen-Instituts kämpfen, versprach Zeilinger mit den Worten Peter Altenbergs: „An seinen Idealen zu Grunde gehen zu können heißt, lebensfähig zu sein.“ Darüber hinaus dankte er neben seiner Familie auch „dem Steuerzahler“, durch dessen finanzielle Unterstützung die Forschung in Wien und Österreich möglich sei.

Der am 20. Mai 1945 in Ried im Innkreis (OÖ) geborene Zeilinger ist derzeit Professor für Experimentalphysik der Universität Wien. Der international renommierte Wissenschafter sorgte mit seinen quantenphysikalischen Experimenten weltweit für Aufmerksamkeit – vor allem mit seinen so genannten Teleportations-Experimenten, bei denen er Eigenschaften eines Lichtteilchens ohne jegliche Verzögerung auf ein anderes, weit entferntes Teilchen überträgt, was mit „beamen“ verglichen wurde.

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