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Goldener Bär für „Gegen die Wand"

Der Goldene Bär der 54. Berlinale geht an den deutschen Film „Gegen die Wand" von Fatih Akin. Das teilte die Jury der Internationalen Filmfestspiele Berlin am Samstag mit.

Damit geht erstmals seit 1986 der Hauptpreis der Berlinale wieder an Deutschland. Damals gewann Reinhard Hauffs RAF-Film „Stammheim” den Goldenen Bären.

Der türkischstämmige Akin („Solino”) erzählt in seinem Film „Gegen die Wand” die stürmische Liebesgeschichte einer jungen Türkin aus Hamburg, die durch eine Scheinehe ihrem konservativen Elternhaus entflieht. Die Entscheidung der Jury wurde mit großer Zustimmung aufgenommen. „Gegen die Wand”, einer von zwei deutschen Wettbewerbsbeiträgen, gehörte zu den Publikumslieblingen des Festivals. Insgesamt konkurrierten 23 Filme aus aller Welt im Wettbewerb. Österreich war dieses Jahr nicht vertreten.

Der Silberne Bär für die beste Schauspielerin ging zu gleichen Teilen an die Südafrikanerin Charlize Theron in dem US-Film „Monster” von Regie Patty Jenkins und die Kolumbianerin Catalina Sandino Moreno in der US-kolumbianischen Produktion „Maria voll der Gnade” („Maria, llena eres de gracia”) von Joshua Marston. Die Oscar-Kandidatin Theron spielt in „Monster” eine lesbische Serienmörderin. Regisseurin Jenkins erzählt in ihrem Spielfilmdebüt eine auf wahren Ereignissen beruhende, beunruhigende Geschichte. In „Maria voll der Gnade” geht es um zwei junge Mädchen, die versuchen, sich durch Drogenhandel ihr Glück zu erkaufen. Der Film erhielt auch den Alfred-Bauer-Preis zur Erinnerung an den Gründer der Berlinale.

Als bester Schauspieler wurde Daniel Hendler aus Uruguay für seine Rolle in „El Abrazo Partido” (Lost Embrace) ausgezeichnet. Der Film des argentinischen Regisseurs Daniel Burman erhielt außerdem den Großen Preis der Jury. Er erzählt von der schmerzhaften Begegnung eines jungen Mannes aus Buenos Aires mit seinem einst nach Israel ausgewanderten Vater. Der Silberne Bär für die beste Regie ging an den koreanischen Filmemacher Kim Ki-Duk für „Samaria” (Die Samariterin).

Einen Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung erhielt das Schauspieler-Ensemble des schwedischen Films „Morgengrauen” („Om Jag Vänder Mig Om”) von Björn Runge. Daneben erhielt der Film die Auszeichnung „Der Blaue Engel” als bester europäischer Film. Für die beste Filmmusik wurde Banda Osiris für die Kompositionen in dem umstrittenen italienischen Film „Primo Amore” (Erste Liebe) von Matteo Garrone ausgezeichnet. Der zweite deutsche Wettbewerbsbeitrag „Die Nacht singt ihre Lieder” von Romuald Karmakar ging leer aus.

Der Wettbewerbsbeitrag „Ae Fond Kiss” von Ken Loach ist von der Ökumenischen Jury mit einem Preis von 5.000 Euro ausgezeichnet worden. Der Friedensfilmpreis 2004 geht an die kroatische Produktion „Die Zeugen” von Vinko Bresan, die in einer kroatischen Kleinstadt im Kriegsherbst 1992 spielt.

Die Goldenen und Silbernen Bären werden bei einer Zeremonie am Samstagabend überreicht.

Die wichtigsten Auszeichnungen erhielten:
Goldener Bär für den besten Film:
„Gegen die Wand” (Deutschland) von Fatih Akin
Silberner Bär für den Film:
„Lost Embrace” (Argentinien/Frankreich/Italien/Spanien) von Daniel Burman
Silberner Bär für die besten Darstellerinnen zu gleichen Teilen:
Catalina Sandino Moreno (Kolumbien) für „Maria voll der Gnade” (USA/Kolumbien) von Joshua Marston und Charlize Theron (Südafrika) für „Monster” (USA) von Patty Jenkins
Silberner Bär für den besten Darsteller:
Daniel Hendler (Uruguay) für „Lost Embrace” von Daniel Burman
Silberner Bär für die beste Regieleistung:
Kim Ki-Duk (Korea) für „Die Samariterin”
Silberner Bär für die beste Filmmusik:
Banda Osiris für „Erste Liebe” (Italien) von Matteo Garrone
Silberner Bär für beste künstlerische Leistung:
Schauspieler-Ensemble des Films „Morgengrauen” (Schweden) von Björn Runge
„Der Blaue Engel Preis” für den besten europäischen Film:
„Morgengrauen” von Björn Runge
„Alfred-Bauer-Preis” für einen Erstlingsfilm:
„Maria voll der Gnade” (USA/Kolumbien) von Joshua Marston

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