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"Goldene Feder" an Anna Netrebko

Deutschland - Die Verleihung des Medienpreises "Goldene Feder" hat der Hamburger Bauer Verlag in diesem Jahr zur Nacht der Frauen gemacht.  

Opernstar Anna Netrebko und Bestsellerautorin Charlotte Link nahmen am Donnerstagabend die Auszeichnung entgegen.

Zwei weitere Preisträgerinnen kamen allerdings nicht persönlich zu der Gala in den Deichtorhallen: Hannelore „Loki“ Schmidt, Ehefrau von Alt-Kanzler Helmut Schmidt und engagierte Naturschützerin, sowie Schauspielerin Monica Bleibtreu mussten wegen Krankheit absagen. Fünfte im Reigen der gefeierten Frauenpower war die Leiterin der indischen Kinderrechtsorganisation MV Foundation, Shanta Sinha. Die „Goldene Feder“ geht an Persönlichkeiten für Erfolge in und mit den Medien.

Für Glanz und Glamour sorgte vor allem der weltweit umjubelte Opernstar Netrebko – „eine vom Publikum gekrönte Königin“, wie Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) betonte. Bei seiner Laudatio auf die gebürtige Russin, inzwischen auch österreichische Staatsbürgerin, geriet der Politiker geradezu ins Schwärmen:©„Sie versprüht eine fast unopernhafte Lebenslust.“ Die Sopranistin sei eine Mediatorin zwischen scheinbar gegensätzlichen und unüberbrückbaren Kunstauffassungen, „eine der größten Sängerinnen unserer Zeit“. Passend zur „Goldenen Feder“ betrat der Opernstar die Bühne in golden-glänzender Robe und sagte: „Vielen Dank für diese Ehre.“

„Hier wird getan, was Frauen sagen“, meinte Moderator Johannes B. Kerner, der die Verleihung vor 400 geladenen Gästen präsentierte, als er mit Autorin Link die erste Gewinnerin ankündigte. Mehr als neun Millionen Bücher habe sie verkauft, aber noch nie einen Preis dafür erhalten. „Dieses Missverhältnis wird jetzt zurecht gerückt“, sagte Kerner und bat TV-Regisseur Dieter Wedel auf die Bühne. Der Erfolgsregisseur würdigte Links Versuch der „Quadratur des Kreises“, indem sie sich bemühe, „Anspruch mit breiter Akzeptanz“ zu verbinden. Er kritisierte die „unselige Trennung“ zwischen unterhaltender und ernsthafter Kultur. „Unterhaltungsliteratur ist doch nichts Ehrenrühriges“, betonte der Erfolgsregisseur („Der Schattenmann“).

Bis 1998 war die von der Bauer Verlagsgruppe verliehene „Goldene Feder“ ein reiner Medienpreis, der an Printjournalisten vergeben wurde. Heute werden damit Persönlichkeiten ausgezeichnet, die in und mit den Medien dauerhafte Erfolge erzielen konnten. Im vergangenen Jahr hatte die Bauer Verlagsgruppe die deutsche Schauspielerin Veronika Ferres sowie die Sopranistin Lucia Aliberti ausgezeichnet.

Gusenbauer hatte am Mittwoch zum Anlass des Europatags am WDR-Europaforum in Berlin teilgenommen, und war am Donnerstag nach Hamburg gereist.

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