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Goldankauf in Wien: Wie sehr lohnt ein Preisvergleich?

Es lohnt sich, vor dem Goldverkauf eine zweite Meinung einzuholen.
Es lohnt sich, vor dem Goldverkauf eine zweite Meinung einzuholen. ©APA
Auch wenn der große "Goldrausch" schon vorbei ist, gibt es in Wien noch immer viele Geschäftslokale, in denen Goldankauf angeboten wird. Alten Schmuck, Zahngold und Münzen kann man beim kleinen Juwelier an der Ecke genauso gegen Bares eintauschen wie in den Filialen von größeren Unternehmen, die sich auf den Ankauf von Gold spezialisiert haben. Die Frage ist nur: Wer bietet den besseren Preis? Wir haben einen Test gemacht.

Zwei schmale goldene Armreifen haben wir bei unserem Test vorgelegt und hätten für sie zwischen 191,30 Euro und 200 Euro erhalten – ein Preisunterschied von 16,64 Prozent. Insbesondere, wer größere Mengen an Gold verkaufen will, sollte auf jeden Fall die Preise vergleichen, bevor er sich für den Verkauf entscheidet.

Wer bietet das meiste Geld fürs Gold?

“Damit bist du eine reiche Frau”, scherzt der Inhaber eines kleinen Juweliergeschäfts in der Favoritenstraße im 10. Bezirk. “Ich gebe dir eine Million Euro.” Wir lachen beide, das wäre ein feiner Deal. Dann legt er den Schmuck auf die Waage und korrigiert seinen Preis leicht nach unten: “Elf Gramm, 14 Karat. Dafür kann ich dir heute 200 Euro anbieten.” 18,18 Euro wären das pro Gramm.

Ganz anders die Stimmung in der Ögussa-Filiale in der Gumpendorfer Straße. Hier herrscht reger Betrieb, hinter mehreren Schaltern stehen Mitarbeiter, die das Altgold der Kunden im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe nehmen, bevor es gewogen wird. “14 Karat”, sagt der Mitarbeiter und tippt etwas in seinen Computer. “Das wären dann 192,36 Euro.” Auf die Frage, ob ich in den kommenden Tagen mit einem Wertverlust rechnen müsste, meint er, dass die Preise für Gold seit Jahresanfang um insgesamt 17 Prozent gestiegen seien und sich in den letzten Tagen sehr konstant gehalten haben. Pro Gramm hätte man hier 17,48 Euro gezahlt.

11,1 Gramm sehe ich am Display der Waage in einer Filiale eines Goldankäufers auf der Währinger Straße in Wien. Hier nimmt man es anscheinend sehr genau. Auch auf Sicherheit wird wert gelegt, denn man muss klingeln, bevor man eingelassen wird, mehrere Kameras überwachen den Raum. “Das ist sehr schöner Schmuck, ganz klassisch verarbeitet, wie das früher üblich war”, sagt die Mitarbeiterin und bietet mir dafür 191,30 Euro. Am Computerbildschirm zeigt mir sie mir, als ich danach frage, ob ich es mir noch einige Tage überlegen könne, eine Kurve mit der Goldpreisentwicklung des gesamten Monats. Mit 17,23 Euro hätte ich hier den geringsten Preis pro Gramm erhalten.

Worauf sollte man beim Goldankauf achten?

In Wien gibt es viele Orte an, denen man Gold kaufen und verkaufen kann.
In Wien gibt es viele Orte an, denen man Gold kaufen und verkaufen kann. ©VIENNA.at

Goldankauf ist mehr als nur Vertrauenssache, hier geht es um ein Geschäft, bei dem beide Partner einen höchstmöglichen Gewinn erzielen wollen. Dass der Gewinn des Händlers zu Lasten des Kunden geht, versteht sich von selbst. Um die Seriosität eines Händlers zu testen, fragen Sie ihn ganz konkret nach seinen Preisen. “Was ist der Tagespreis für ein Gramm 333er-Gold?” Wird darauf nicht mit einer Summe geantwortet, sondern mit Floskeln wie “das kommt darauf an”, ist dies ein Warnsignal.

Sollten Sie Schmuck verkaufen wollen, der auch Edelsteine enthält, fragen Sie danach, wie damit umgegangen wird. Sollte es sich um wertvolle Steine handeln, wird ein seriöser Händler Sie immer darauf hinweisen. Unseriöse Händler ziehen diese einfach vom Gewicht ab, obwohl sie sie später verkaufen können.

Wenn Sie ihr Altgold vorlegen und Ihnen nicht genannt wird, um welches Gold es sich handelt (“Man kann es nicht genau sagen, aber es ist echtes Gold”), sollten sie vorsichtig sein. Diese Information ist die wichtigste, um den Preis zu ermitteln, und sollte Ihnen vom Ankäufer nicht vorenthalten werden.

Wie die oben genannten Preise zeigen, lohnt es sich, sein Altgold und seine Preziosen mehreren Händlern vorzulegen, bevor man sich – am besten noch am selben Tag, denn tags darauf können die Preise schon wieder ganz anders sein – entscheidet. (SVA)

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