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Gnadengesuche abgelehnt

In Texas wurde die 62-jährige Mörderin Betty Lou Beets hingerichtet, nachdem Gouverneur George Bush und der Oberste Gerichtshof einen letzten Einspruch abgelehnt hatten.

Im US-Bundesstaat Texas ist am Donnerstag die 62-jährige Mörderin Betty Lou Beets hingerichtet worden. Sie starb nach Angaben der Gefängnisbehörden kurz nach 18.00 Uhr (Ortszeit) im texanischen Staatsgefängnis von Huntsville durch eine Giftinjektion. Am selben Tag hatten das 5. Regionale Berufungsgericht in New Orleans und der Supreme Court in Washington eine Begnadigung abgelehnt. Auch Gouverneur George W. Bush verzichtete darauf, die Hinrichtung um 30 Tage aufzuschieben, wie es in seiner Macht gestanden hätte.

Betty Lou Beets war erst die zweite Frau, die seit dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges (1861-65) in Texas hingerichtet wurde. Insgesamt sind damit in den USA seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 vier Frauen exekutiert worden. Seit diesem Zeitpunkt wurden allein in Texas 207 Menschen hingerichtet, mehr als in jedem anderen Bundesstaat. Während der fünfeinhalbjährigen Amtszeit Bushs wurden in Texas 120 Gefangene getötet, ein zum Tod Verurteilter wurde begnadigt.

Beets soll Anfang der 80er Jahre innerhalb von nur zwei Jahren zwei Ehemänner ermordet haben. Für die Ermordung ihres fünften Ehemanns, Jimmy Don Beets, wurde die Texanerin im Jahr 1985 zum Tode verurteilt. Die Leichen von Jimmy Beets und Doyle Barker, ihrem vierten Ehemann, waren im Vorgarten ihres Hauses in Gun Barrel City ausgegraben worden.

Wie ein Gefängnissprecher mitteilte, lehnte die mehrfache Urgroßmutter eine letzte Mahlzeit und auch eine letzte Erklärung in der Hinrichtungskammer ab. Beets sei sehr gefasst gewesen, hieß es. Die 62-Jährige hatte darum gebeten, dass keine Familienmitglieder der Exekution als Zeugen beiwohnen.

Vor den Toren des Walls-Gefängnisses in Huntsville, wo die Todesurteile in Texas vollstreckt werden, hatten seit Tagen Gegner der Todesstrafe demonstriert. Sie forderten eine Umwandlung des Todesurteils gegen Beets in lebenslange Haft.

Auch die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hatte scharfe Kritik an den Hinrichtungen in den USA und besonders in Texas geübt.

(Bild: AP)

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