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Gnadengesuche abgelehnt

Im Fall des im US-Bundesstaat Missouri zum Tode verurteilten William R. Jones sind nach Angaben seiner Anwältin alle Gnadengesuche abgelehnt worden.

Jones, der im Gefängnis eine Salzburgerin geheiratet hat, werde innerhalb der nächsten zwei Stunden hingerichtet, sagte Anwältin Cheryl Pilate Dienstag Abend gegenüber der APA: „Es war ein sehr schwieriger Tag. Wir sind am Ende der Straße angelangt“. Familienangehörige und Jones’ Ehefrau Gertrude Seiwaldstätter hätten die letzten Stunden mit dem Mann im Gefängnis verbracht. Nun werde er auf die Hinrichtung durch eine Giftinjektion vorbereitet.

Alle Gnadenappelle und alle Ansuchen um Aufschiebung der Exekution seien zurückgewiesen worden, berichtete sie. Jones war wegen Mordes an einem Bekannten zum Tode verurteilt worden. In den Gnadengesuchen, die auch von österreichischen Politikern und Privatpersonen gestellt wurden, waren u.a. die mangelnde anwaltliche Vertretung im Verfahren und seine schwierige Kindheit als Milderungsgründe aufgeführt worden. Bundespräsident Thomas Klestil, Nationalratspräsident Heinz Fischer, Außenministerin Benita Ferrero-Waldner und der Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger hatten um das Leben des Mannes gebeten. Der demokratische Gouverneur von Missouri, Bob Holden, hatte den Gnadengesuchen nicht stattgegeben.

Der heute 37-jährige William R. Jones war wegen Mordes zum Tode verurteilt worden, weil er 1986 einen Bekannten mit fünf Schüssen getötet und anschließend dessen Auto geraubt hatte. Einige Tage nach der Tat wurde er von der Polizei im Auto angehalten und später wegen Mordes angeklagt. Im Prozess leugnete er auf Grund des Anratens seiner Anwälte, später gestand er die Tat. Die Salzburgerin Gertrude Seiwaldstätter hat Jones über das Internet kennen gelernt und Anfang 2001 im Gefängnis von Potosi in Missouri geheiratet. Seitdem kämpfte sie um das Leben ihres Mannes.

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