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Gletscherunfall: Slowake tot

Der Slowake konnte nur mehr tot aus der Gletscherspalte geborgen werden.
Der Slowake konnte nur mehr tot aus der Gletscherspalte geborgen werden. ©APA
Der Slowake, der am Großvenediger in Osttirol in eine Gletscherspalte gestürzt war, ist tot. Am Sonntag kam ein Alpinpolizist bei einer Rettungsaktion ums Leben.

“Der Verunfallte wurde freigelegt”, sagte der Einsatzleiter der Bergrettung Prägraten, Josef Walder, am Montagnachmittag der APA. Derzeit werde die Bergung des verunglückten 35-jährigen Polizisten vorbereitet.

Der Slowake war Samstagmittag in der Osttiroler Venedigergruppe in eine Gletscherspalte gestürzt. Der Alpinist fiel etwa 40 Meter in die Tiefe und wurde von nachkommendem Schnee verschüttet. Bergretter versuchten mit einem Schremmhammer zu dem Mann vorzustoßen, was allerdings sehr zeitaufwendig ist. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde die Bergung abgebrochen und am Sonntag in der Früh fortgesetzt.

Unfall bei Rettungsaktion

Der slowakische Polizist war Mitglied einer achtköpfigen Gruppe, die den Gipfel des 3.657 Meter hohen Großvenedigers bestieg. Beim Abstieg trennten sich die Alpinisten, fünf fuhren mit den Skiern ab, drei gingen zu Fuß unangeseilt weiter. Unterhalb des 3.421 Meter hoch gelegenen Rainertörls brach der Slowake gegen 12.30 Uhr im aufgeweichten Schnee ein und stürzte in die Gletscherspalte. Warum die Bergsteiger nicht angeseilt waren, war zunächst unbekannt.

Zu einem tödlichen Zwischenfall kam es am Sonntag kurz nach 11.00 Uhr. Dabei wurde ein 52-jähriger Alpinpolizist aus dem Bezirk Lienz in Osttirol getötet und zwei Bergretter verletzt. Beide befanden sich am Montag noch im Krankenhaus. Ein Schwerverletzter sei die Nacht über “stabil gewesen”, einem Leichtverletzten ging es “verhältnismäßig gut” – er durfte das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

Ermittlungen gegen Piloten

Das Unglück ereignete sich nach Angaben des betroffenen Hubschrauberunternehmens beim Landemanöver, wo die drei Personen durch “hartes Aufsetzen” auf die Oberfläche des Gletschers prallten. Nach Informationen der Polizei geriet die Maschine bei schlechter Sicht und Sturm in Turbulenzen. Der Pilot habe daraufhin das Transportseil ausgeklinkt. Die Dreiergruppe stürzte rund zehn Meter auf das Eis. Gegen den Piloten wird jetzt wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen ermittelt.

Montagfrüh startete erneut eine 20-köpfige Mannschaft um den Verunglückten zu retten. Jetzt steht fest, dass der Slowake bereits tot ist.

(Red./APA)

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